Bizarre

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Forumseintrag zu „Bizarre“ von Josko

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Josko (08.02.2015 10:29) Bewertung
Bizarre ist vor allem der Schluss
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2015
Der französische Jugendliche Maurice schlägt sich in New York mit Gelegenheitsjobs durch. Eines Tages landet er einen Job als Abwäscher im Bizarre – einem schrägen Burlesque-Club – und zieht zu seinen Kollegen in die WG.

Der Film hebt mit der Off-Voice des Protagonisten an, der darin erklärt, dass er nur deswegen Englisch sprechen würde, „because the director asked me to.“ Damit wird schon die Basis für den restlichen dokumentarischen Stils des Films gelegt. „Bizarre“ ist hauptsächlich mit Handkameras und sehr vielen nahen Einstellungen gedreht, der Ort des Geschehens ist der tatsächliche New Yorker Burlesque-Club namens Bizarre. In dessen Shows kann es beispielsweise passieren, dass sich eine nackte Frau auf eine Torte setzt und so tut als würde sie sich mit dieser befriedigen. Der Film will authentisch wirken – und tut dies anfangs auch in einer rohen aber fesselnden Art und Weise.

Maurice tritt in die alternative Lebenswelt der Homo-, Bi- und Transgendercommunity ein und ist in Folge dessen ein Teil davon. Sein Zimmerkollege verliebt sich in ihn, ob Maurice diese Liebe erwidert, wird nicht ganz klar. Überhaupt ist der Protagonist voller Rätsel: er spricht kaum, schon gar nicht über seine Vergangenheit. Dieser mysteriöse Charakter wird so lange breitgetreten, bis es schließlich nicht einmal mehr den Zuschauer interessiert, was sich hinter diesem verbirgt. Am Ende wird die Fadesse noch durch einen hanebüchenen Mord, der überhaupt nicht in den Rest des Filmes passt, auf die Spitze getrieben.

„Bizarre“ hätte eine durchaus interessante Studie über die Burlesque-Szene werden können, mit fortlaufender Spieldauer sabotiert sich der Film allerdings leider selbst.
 
 

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