Bridge of Spies - Der Unterhändler

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Forumseintrag zu „Bridge of Spies - Der Unterhändler“ von 8martin

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8martin (18.06.2019 19:48) Bewertung
Die Glienicker Brücke
Vor allem zwei Dinge sprechen für Spielbergs Film: die Atmosphäre des Kalten Krieges (50er Jahre) ist gut herausgearbeitet worden, ebenso wie die dumpfe Unfähigkeit der früheren DDR Vertreter, die im diplomatischen Geschäft nur um internationale Anerkennung buhlten. Zum anderen hat er sich ziemlich genau an die Fakten gehalten und an Originalschauplätzen (aber auch im Filmstudio Babelsberg) z.B. an der Glienicker Brücke mit vielen deutschen Schauspielern gedreht (Klaussner, Koch, Mauff).
Ein prekäres Thema für Amerika: kann man einem überführten sowjetischen Spion, hier Rudolf Abel (großartig Mark Rylance) einen fairen Prozess machen, dessen Verurteilung von vorne herein feststand. Was er genau ausspioniert hat, wird allerdings nie erwähnt.
Die Familie des Verteidigers James Donovan (Tom Hanks) wird bedroht. Er verhandelt mit dem ebenfalls historisch belegten DDR-Unterhändler Vogel. Die Sowjets hatten zur selben Zeit den amerikanischen Piloten Powers (Austin Stowell) abgeschossen. Ein Austausch 1:1 wäre leicht machbar. Dann haben die Coen Brüder wegen der Spannung noch eine dritte Figur ins Spiel gebracht: den jungen Wirtschaftswissenschaftler Pryor (Will Rogers). Den gab es auch wirklich. Donovan riskiert einen 2:1 Austausch an der Glienicker Brücke. Er pokert hoch und gewinnt letztendlich. Spielberg gestaltet den finalen Austausch authentisch und äußerst spannend. So erhalten wir eine packende Lektion in Sachen Geschichte.
 
 

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