The Duke of Burgundy

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UNCUT (07.11.2014 21:30) Bewertung
Die dominante Sklavin
Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
Mit dem Film „Berberian Sound Studio“ war der britische Regisseur Peter Strickland schon vor zwei Jahren auf der Viennale vertreten und heimste internationale einige Filmpreise ein. Auch in seinem neuen Film kommt der Sound nicht zu kurz. In erster Linie geht es aber um die Beziehung von zwei Frauen. Die eine arbeitet scheinbar für die andere und wird von dieser gequält und bei jeder kleinsten Verfehlung bestraft. Doch schon bald ist nicht mehr klar, wer in dieser sadomasochistischen Herrin-Sklavin-Beziehung die Hosen an hat. Dadurch dass gewisse Abläufe im Film öfters wiederholt gezeigt werden, bekommt man einen neuen Einblick in die Psyche der beiden Frauen. Denn die unterdrückte Haushälterin Evelyn genießt ihre Demütigungen nicht nur, vielmehr nötigt sie ihr Lebenspartnerin dazu, die dominante Rolle einzunehmen. Und so leidet die scheinbare Herrin die wahren Qualen. Sie würde alles für ihre Liebe tun, auch wenn das bedeutet diese dominieren zu müssen.

Peter Strickland war für die Vorstellung des Filmes in Wien und erzählt wie der Streifen, der in Ungarn gedreht wurde, eine zeitlich und räumlich nicht einortenbare Szenerie darstellen soll.

Im ganzen Film sind nur Frauen zu sehen, wer ist also der titelgebende „Duke of Burgundy“? Dabei handelt es sich um einen Schmetterling, der bei uns als „Schlüsselblumen-Würfelfalter“ bekannt oder eben auch weniger bekannt ist. Im Film spielen Schmetterlinge nicht nur in den optisch auffälligen Nahaufnahmen und Zwischensequenzen eine wichtige Rolle. Neben ihrer verborgenen sadomasochistischen Leidenschaft, haben die beiden nämliche eine Vorliebe für seltsame Veranstaltungen, auf denen über die verschiedensten Arten von Faltern und Grillen debattiert wird.

Der Film überzeugt nicht nur mit seinem opulenten 70er-Jahre-Look, seiner Ausstattung und einem wirklich gelungenen Sounddesign, sondern ist vor allem eine interessante Beziehungsstudie.
 
 

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