Joy - Alles außer gewöhnlich

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Forumseintrag zu „Joy - Alles außer gewöhnlich“ von 8martin

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8martin (18.11.2017 12:36) Bewertung
Eine Freude
Den Film trägt das ausdrucksstarke Gesicht von Jennifer Lawrence, die hier einmal mehr beweisen kann, dass sie als Schauspielerin was drauf hat. Das Übrige bringt Regisseur Russell mit ein, der sie mit fast italienischer Leichtigkeit und einem Gespür für Tragik gut in Szene setzt. Wobei der Erfolg noch schöner wird, wenn er wie hier zur Weihnachtszeit kommt, es schneit und Nat King Cole dazu singt.
Eine amerikanische Erfolgsstory, wie wir sie schon gefühlte hundertmal gesehen haben und wie sie die Amis besonders lieben. Joy erfindet etwas, hier einen Wischmopp (Miracle Mopp), den man nicht auswringen muss. Sie schlägt sich mit Konkurrenten, den Medien (Bradley Cooper) Großkonzernen und Patentämtern herum, bis der erwartete finanzielle Durchbruch kommt. Da wird knallhart verhandelt – manchmal ein bisschen zu viel Jägerlatein – und gelegentlich werden auch unlautere Methoden angewendet.
Das hätte langweilig werden können, wenn da nicht neben der großartigen Joy noch ihr ganzer Familienclan mitagieren würde. Das sind meistens Promis aus der ersten Reihe, und hier alle ausgeprägte Persönlichkeiten darstellen mit Macken und Kanten, die sich einmischen und Joy das Leben nicht leicht machen. Nicht nur aber auch, weil sie irgendwie alle in einem Haus wohnen.
Vater Rudy (Robert De Niro) ist noch der Harmloseste unter ihnen. Er ist meistens auf der Suche nach einer Bekanntschaft und schnappt sich Trudi (Isabella Rossellini). Er teilt sich den Keller mit Tony, Joys Ex (Edgar Ramirez). Neben Großmutter Mimi (Diane Ladd), die auch noch stirbt, gibt es da noch Joys exzentrische Mutter Carrie (Virginia Madsen), die das Bett nicht mehr verlässt und ständig Seifenopern guckt, sowie ihre Halbschwester Peggy (Elisabeth Röhm), die sich gelegentlich mit Joy einen Zickenkrieg liefert.
Beim unaufhaltsamen Weg nach oben wird allerdings so manches Tal der Tränen durchschritten, denn Lug und Trug lauern an jeder Ecke. Das wird sogar recht realistisch geschildert. Das bunte Panoptikum um Joy herum bringt Stimmung in die Bude, die Geschäftspartner machen es spannend.
So bietet der Film vielerlei und manchem etwas: Familienknatsch, Ehekrise, Eltern-Kinder Probleme, eine Neuorientierung sowie geschäftliche Auseinandersetzungen ohne Glacéhandschuhe. Joy macht Freude, aber es gibt nicht nur Freudentränen.
 
 

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