Alexander

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Forumseintrag zu „Alexander“ von 8martin

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8martin (18.09.2022 11:57) Bewertung
Historisches Geschwurbel
Eine fade hollywoodeske Schmonzette, die sich an der Historie vergeht. Das Drehbuch negiert die wichtigsten Stationen im Leben des großen Makedonen/Griechen/ Perser und behandelt stattdessen ausführlich seine menschlichen Eigenarten, wie z.B. seine Homophobie. Das Schlachtengetümmel gerät zu unübersichtlichem Geschwurbel, wobei der Zuschauer nur schwerlich zwischen Griechen und Persern zu differenzieren vermag. Die Betonung liegt hier auf oberflächlichen Nichtigkeiten, die die Atmo hohl erscheinen lassen. Historisch interessierte Otto-Normalverbraucher packt die Unlust weiter zuzuschauen, wenn die chronologische Reihenfolge bunt durcheinandergemischt wird. Da mag gerne auch mal der ermordete Vater Philipp mit seinem Sohn reden. Das tat Hamlets Vater ja auch.
Der kurze Durchgang durch die griechische Mythologie ist allerdings überflüssig und ermüdet erheblich, lässt aber Rückschlüsse auf die Zielgruppe im Publikum zu.
Die Persönlichkeit bleibt zweidimensional, weil auch die Dialoge vorbeirauschen wie Wüstensand im Wind. So fragt man sich am Ende: ‘Wieso hieß er ‘der Große‘ Selbst die Großen der Leinwand (Hopkins, Kilmer, Jolie, können diesen Murks nicht retten. Allein der Soundtrack von Vangelis versucht so etwas wie Monumentalität aufkommen zu lassen.
Wer sich für einen grandiosen Spielfilm über den großen Alexander interessiert, sollte sich den von Robert Rossen mit Richard Burton in der Titelrolle anschauen. Für den hier gibt’s nur einen Weg: ‘Ab in die Tonne!‘
 
 

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