Lost River

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Forumseintrag zu „Lost River“ von Sana Sani

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Sana Sani (29.05.2015 23:46) Bewertung
Lost River
Lost River beginnt als vermeintliche Dokumentation über einen Vorort von Detroit, der verlassen wirkt und dessen besten Jahre wohl weit zurück liegen. Die Kamera wirkt hierbei sehr unruhig und wird stets über der Schulter des Protagonisten gehalten. Dieser ist ein junger Mann namens Bones, der es scheinbar vorzieht in dieser Gegen zu leben, während alle um ihn herum wegziehen. Um in der Trostlosigkeit ein bisschen was zu verdienen, durchsucht er verlasse Häuser nach Kupferrohren und der Gleichen. Sein Problem ist nur, dass der damit Bully in die Quere kommt. Bully wird nur durch Langweile und Gewalt in seiner nihilistischen Welt getrieben.
Bones Mutter versucht die Schulden an dem Haus durch Tanzen in einem Etablissement ab zu bezahlen. Selbiges zeichnet sich durch gewalttätige und blutige (inszenierte) Morde, die einer johlenden Menge zur Unterhaltung und Belustigung dienen. Und immer wieder dreht es sich um den Lost River. Den Fluss, der bald gestaut wird und so wie viele andere Orte auch, auch den Ort von Bones und seiner Mutter überfluten wird.

Die Story wird sehr unkonventionell erzählt. Kaum etwas wird erklärt, vieles muss sich der Zuseher selber zusammenreimen. Manches wird auch sehr viel später erst angesprochen und ergibt dann ein wenig Sinn. Die Charaktere sind extrem. Bully, der scheinbar nur für die Gewalt und den Terror lebt oder der Bank Manager mit dem Hang zum Sadistischen.

Der Schnitt ist den ganzen Film über sehr hart. Auf eine dunkle Szene im Wald folgt ohne große Ankündigung eine helle in einem Supermarkt und umgekehrt. Dazwischen kommt die Musik wie eine kalte Hand, mit ihrem tiefen Bässen und dem Synthesizer, die einen tiefer in die Unwirklichkeit hinunter zieht,

Ryan Gossling bringt mit Lost River einen Film auf die Leinwand, der nur einem sehr kleinen Kreis an Zusehern gefallen wird, da es sich um kein Hollywood typisches Popcornkino handelt. Zu sehr lebt der Film von den kleinen Aspekten, die einzeln betrachtet unscheinbar wirken, im Ganzen aber dann doch ein solides Erstlingswerk präsentieren. Ein Film den man sicher zweimal sehen muss.
 
 

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