Felice chi è diverso - Happy to Be Different

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Forumseintrag zu „Felice chi è diverso - Happy to Be Different“ von patzwey

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patzwey (14.02.2014 09:35) Bewertung
Selbstbewusstes Porträt einer ganzen Generation
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2014
Sie hatten es nicht immer einfach. Und dennoch, sind die meisten selbstbewusst ihrer sexuellen Einstellung treu geblieben. Die Rede ist von den im Film porträtierten Männern, die sich an ihre Jugend erinnern. Sie erinnern sich dabei an die italienische Gesellschaft unter Mussolini (mitsamt der Ambivalenz zwischen faschistischem Körperkult und Schwulenfeindlichkeit), an die Wirren der Nachkriegszeit bis hin zu den bunten 70ern. Regisseur Gianni Amelio (er gewann unter anderem bereits den Goldenen Löwen) lässt dabei jene vor seiner Kamera zu Wort kommen, die sich einst aufgrund ihrer sexuellen Einstellung verstecken mussten. Dabei entsteht ein umfangreiches gesellschaftspolitisches Porträt, indem die Einzelpersonen an Bedeutung verliert. Eine Identifikation mit den einzelnen Figuren, ist aufgrund der großen Anzahl an Interviewpartnern und Anekdoten schwer möglich und sorgt somit für einige Längen. Vielmehr verschmelzen die einzelnen meist banalen Bausteine zu einem großen Ganzen. Zu einem selbstbewussten Porträt der heutigen italienischen Generation 60 plus. Die typischen Merkmale der Oral History – wie etwa die Glorifizierung der eigenen Vergangenheit – entkräftet der Regisseur, indem er auf auch Archivmaterial, Zeitungsausschnitte oder Karikaturen zurückgreift, welche die stetig in er Gesellschaft präsenten homophoben Tendenzen wieder in Erinnerung rufen.
 
 

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