Forumseintrag zu „Mo Jing (That Demon Within)“ von patzwey

Das Anfangstempo des Films ist gewaltig: Bei einer wilden Schießerei in den Straßen Hongkongs stehen sich Polizisten und der sich als Dämonen inszenierenden „Gang from Hell“ gegenüber. Die Gewalt eskaliert, Köpfe explodieren und Gliedmaßen liegen auf der Straße herum. Die Schnitte sind hektisch, die Musik aufreibend schrill, Kameraarbeit und Regie brauchen sich vor Blockbustern à la „The Dark Knight“ & Co nicht zu verstecken. Dazwischen tauchen immer wieder düstere, mysteriöse Einstellungen auf. Es dauert einige Zeit, bis in der vom bereits zum vierten Mal auf der Berlinale anwesenden Actionregisseurs Dante Lam dicht inszenierter Gewaltorgie Ruhe einkehrt. Von nun an rückt die psychologische Ebene des Hauptdarstellers mehr in den Vordergrund.

Denn mittlerweile hat der gewissenhafte junge Polizist Dave „versehentlich“ dem dämonischen Mörder Hon durch eine Bluttransfusion das Leben gerettet. Von nun an sind die beiden auf mysteriöse Art und Weise miteinander verlinkt. Als Hon dann auch noch entkommt, versucht Dave der gesamten Bande alleine das Handwerk zu legen, indem er die Diamantenräuber gegeneinander auszuspielen beginnt. Und mit zunehmender Konzentration auf die Handlungsebene, verliert das anfangs noch so faszinierende Werk gleichzeitig an Spannung. Denn obwohl die Bilder immer noch eine große Spannung und Dichte aufweisen und teilweise auch wunderbare Einblicke in das zerrissene Seelenleben des Hauptcharakters liefern, kann die dahinter stehende Story nicht mithalten, sodass sich der Film etwas im von ihm selbst konstruierten Labyrinth verläuft, aus dem er zunächst lange keinen Ausweg findet und sich somit im Kreis dreht.