Circles

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Forumseintrag zu „Circles“ von 8martin

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8martin (06.12.2016 16:37) Bewertung
Kettenreaktion
Der Film schildert eine grausame Realität wie sie sich im Jugoslawien Krieg 1993 abgespielt hat, und zwar unter Zivilisten. Das Leben ist gekennzeichnet von der ganzen Palette der Emotionen: angefangen von Liebe und Hass, geht es weiter über Brutalität und Feindschaft um schließlich bei Hilfeleistung und Menschlichkeit zu enden. Betroffen davon sind Mutter und Sohn, Vater und Sohn sowie zwei Liebende. Und die Religion spielt auch keine ganz unwichtige Rolle. Besonders eindringlich wirkt die Tatsache, dass die Folgen einer abscheulichen Handlung wie hier noch 12 Jahre später nachwirken. Und über alle Beteiligte ein Netz werfen, aus dem es kein Entkommen gibt. Das Schicksal verbindet das Leben von Menschen miteinander, die durch die Lebensumstände zu erbittertsten Feinden werden, aber auch zu reuevollen Einsichten gelangen könnten. Laiendarsteller bieten eine durchaus realistische Handlung.
Von den einzigen zwei Gutmenschen bezahlt Marko seine Zivilcourage mit dem Leben, Haris wird gottseidank bloß zusammengeschlagen, sein Freund Nebojsa, ein Chirurg, überwindet sich und rettet dem üblen Schläger Todor das Leben, kann von ihm aber keine Einsichten erwarten. Er hält ihm vor „Abschaum bleibt Abschaum“ und bekommt als Antwort „Feigling bleibt Feigling.“ Hinzu kommen Erpressung, Drohungen etc. Markos Vater baut eine Kapelle und lehnt jegliche Hilfe vom Sohn eines der damaligen Übeltäter ab. Ein Unfall schafft eine menschliche Annäherung.
Dieses komplexe Geflecht hat Regisseur Srdan Golubovic eindringlich gestaltet. Er sieht das Leben –siehe Titel – so wie wenn ein Stein ins Wasser fällt und konzentrische Kreise entstehen. Viele Kreise von einem Stein verursacht. So grausam kann das Leben sein. Unbedingt sehenswert.
 
 

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