Gold - Du kannst mehr als du denkst

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Forumseintrag zu „Gold - Du kannst mehr als du denkst“ von patzwey

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patzwey (15.02.2013 23:56) Bewertung
Ein klassischer Heldenmythos
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
Es lag schon immer in der Natur des Menschen, sich an sportlichen Wettkämpfen zu erfreuen und während sich an die Verlierer bald kaum jemand mehr erinnert, werden die Sieger auf Händen getragen. Und seit dem 20. Jahrhundert werden ihnen Rum und Ehre auch immer wieder in Form von Filmen zu Teil. Und solch eine Glorifizierung von drei außergewöhnlichen Sportlern beschert uns auch dieser Dokumentarfilm. Jedoch unterscheidet er sich dann doch von vielen anderen Filmen, denn der Filmemacher Michael Hammon begleitet zwei Sportler und eine Sportlerin zu ihrem Weg zu den paraolympischen Sommerspielen in London 2012. Und das gibt diesem klassisch inszenierten Sport-Dokumentarfilm die zusätzliche Möglichkeit auch noch ebenso schwierige wie herzzerreißende Schicksale hinzuzufügen. In Kombination mit extrem dramatischer Musik und zahlreichen Zeitlupenaufnahmen erreicht der Film somit eine kitschige Emotionalisierung, die einen unmöglich kalt lassen kann. Mit wirklich einfachen und nicht gerade sehr kunstvollen Mitteln startet Hammon somit einen Frontalangriff auf die menschlichen Gefühle, was auch bei der Weltpremiere auf der Berlinale 2013 klar zum Ausdruck kam: Die Zuseher und Zuseherinnen klatschten, lachten und jubelten alle paar Minuten frenetisch und viele hatten auch immer wieder Tränen in den Augen. Und auch, wenn es für Hammon aufgrund der bewundernswerten Persönlichkeiten, die er porträtiert wohl kein recht schwieriger Film war, muss man es dennoch erst einmal schaffen, die Zuseher so zu bewegen. Und auch, wenn der Film viel zu dramatisch Inszeniert ist und auch die Behinderungen der Leistungssportler als filmisches Stilmittel zum Hervorrufen von Gefühlen dient, muss man dennoch sagen, dass es auch endlich einmal Zeit wurde, dass auch paraolympische Sportler im Mittelpunkt solch eines Heldenmythos stehen. Denn wenn „gesunde“ Sportler das Recht haben in Kino und Fernsehen bis zum geht nicht mehr glorifiziert zu werden, haben auch Sportler mit Einschränkungen dieses Recht. Und vielleicht schafft es dieser Film ja wirklich, einen kleinen Baustein zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz von behinderten Menschen beizutragen.
 
 

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