Mühsames und mehrfach auswegloses Bauernhofdrama aus Russland.
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013 Die knapp 80 Minuten des Filmes verbraucht Regisseur Boris Khlebnikov zum größten Teil für seine langen Schwenks über den Fluss, der durch das kleine Dorf fließt, in dem sich die Handlung zuträgt. Das dürfte wohl als Metapher für die Eintönigkeit des Daseins dort bzw. als Memento der vorbei fließenden Zeit gedacht sein, die an nichts und niemandem Halt macht und alles verändert, was wir einmal als gegeben erachtet haben. Für den Rest des Filmes hat er sich aber nur mehr eine lieblos zusammengeschusterte Handlung rund um den von seinen meuternden Arbeitern letzten Endes im Stich gelassenen Bauern Sasha zurechtgelegt, die er mehr oder weniger bemüht, auf jeden Fall aber kameratechnisch stümperhaft, in Szene setzt. Über weite Strecken sind die Gesichter der Schauspieler überhaupt nicht zu erkennen, aber nicht, weil es sich um Nachtaufnahmen handelt, sondern weil die Szenen schlecht oder gar nicht ausgeleuchtet wurden. Einfach mit der Kamera in einen Schuppen zu gehen und drauflos zu filmen hat sich schon für Hobbyfilmer als wenig sinnvoll herausgestellt. Der Film wirkt mit seinen vielen langen Szenen, in denen Leute zwischen leeren Hühnerställen und sonstigen Bauernhofwerkzeugen hin und her spazieren, ohne dass etwas passiert oder damit etwas erzählt würde, wahnsinnig gestreckt und inhaltlich sowie szenisch verdünnt – ausgedünnt könnte man schon fast sagen, denn die Handlung ließe sich in knapp 15 Minuten erzählen. Dann wäre daraus ein durchaus passabler Kurzfilm geworden. In seiner vollen Länge zeigt sich die Geschichte aber als in mehrfacher Hinsicht auswegloses, nichtssagendes Filmchen, in dem man bestenfalls eine Runde pennen kann. Einen Ausweg fanden manche dann doch: Jurypräsident Wong Kar Wai z.B. verließ den Film nach rund 35 Minuten, viele andere JournalistInnen folgten seinem Beispiel kurz darauf.
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