The Broken Circle

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Forumseintrag zu „The Broken Circle“ von 8martin

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8martin (07.02.2017 08:58) Bewertung
Tod eines Kindes
Wieder mal ein großartiger Film aus Belgien. Diesmal in der Sparte tragisch – herb. Ein locker fröhliches Familienleben zerbricht durch den Tod eines Kindes. Gerade weil es so umwerfend schön war, ist der Absturz besonders tief. Der Vater Didier (Johan Heldenbergh) findet als Musiker Trost in der Musik und kann mit viel Frust weiterleben. Er hat seine Band. Mutter Elise (Veerle Baetens), eine Tätowiererin schafft das nicht. Bleibt die Frage, kann man, wenn man einen über alles geliebten Menschen verliert – bei aller tiefen Trauer – weiterleben? Gibt man die eigene Existenz vollkommen auf und geht in der Trauer unter? Der Film fährt einzig und allein die emotionale Schiene. Ganz apodiktisch. Das hilft aber weder dem toten Kind noch der großen Liebe. Da wird der Schalter einfach umgelegt, meint Regisseur Felix von Groeningen. Der Tod wird zum Mörder. Nachdenkenswert und großartig gespielt. Bemerkenswert auch, der sprunghafte Schnitt, der nichts zerstört, obwohl der Titel final klingt, sondern der wie mit immer neuen Anläufen den Ballast vor sich herschiebt bzw. wegschiebt und umso mehr betroffen macht. Manch tragische Szene wird durch den schnellen Schnitt verkürzt. Das Drama und die Tragik bleiben und berühren. Beide Eltern bieten nur eine Option an, wenn der Kreis zerbrochen ist, kann der Zusammenbruch kommen. Kann, muss aber nicht.
 
 

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