Meine Schwestern

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Forumseintrag zu „Meine Schwestern“ von patzwey

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patzwey (12.02.2013 23:59) Bewertung
Die Strenge, die Schüchterne und die Kranke
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
„Meine Schwestern“ ist der einzige deutsche Spielfilm, der dieses Jahr im Panoramaprogramm der Berlinale vertreten ist. Für die Regie zeichnet sich Lars Kraume verantwortlich, der bis jetzt vor allem für das deutsche Fernsehen gearbeitet, aber auch mit seinem Endzeit-Sozialdrama „Die kommenden Tage“ eine sehr interessante Geschichte erzählt hat. In „Meine Schwestern“ geht es – wie könnte es anders sein – um drei Schwestern, ihre Probleme und ihre Beziehung zueinander. Im Mittelpunkt steht dabei die mittlere Schwester Linda, der durch einen angeborenen Herzfehler nur eine kurze Lebenserwartung vorausgesagt wurde. Als nun wieder einmal eine Operation ansteht, trommelt sie die ältere „Aufpasserschwester“ Katharina, sowie die jüngere, schüchterne Clara, die sich oftmals wie das dritte Rad am Wagen fühlt, zusammen, um noch einmal einen gemeinsamen Ausflug ans Meer und nach Paris zu machen.

Und die Dreiecksbeziehung zwischen den Schwestern steht auch im Mittelpunkt des Films, der von Lars Kraume sehr klassisch inszeniert wurde und stilistisch anderen Filmen des deutschen Autorenkinos wie etwa Matthias Glasner oder Hans-Christian Schmidt ähnelt. Jedoch verfilmen diese beiden Regisseure meist stärkere Drehbücher und/oder inszenieren sie zumindest besser, als es Lars Kraume in „Meine Schwestern“ tut. Das Grundvorhaben, die verschiedenen Konflikte innerhalb des Schwesternkreises herauszuarbeiten und sich auch noch mit dem schweren Schicksal von Linda zu befassen, gelingt dem Film allerdings recht gut. Schwesterliche Liebe und schwesterlicher Hass, sowie die Angst vor Tod und Verlust bestimmen die Tage, die die Frauen miteinander verbringen. Und auch die drei Schauspielerinnen, die allesamt über schöne Charaktergesichter verfügen, sind gut besetzt und spielen ihre Rollen mit Bravur. Insgesamt ist aber alles viel zu „normal“ und somit bleibt der Film im Mittelmaß hängen.
 
 

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