Frances Ha

Bewertung durch patzwey  85% 
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Forumseintrag zu „Frances Ha“ von patzwey


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patzwey (14.02.2013 23:56) Bewertung
Eine schöne Choreographie
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
Im Gegensatz zu einem gängigen Tänzerinnenklischee ist die junge Frances eher ein Kumpeltyp und gilt in ihrem Freundeskreis als „undateable“. Durch ihre Spontanität und Ungeschicklichkeit ist sie einfach nur sympathisch. Frances meint im Film einmal, dass sie Choreographien mag, die unberechenbar sind und Elemente enthalten, die wie Fehler aussehen. Und wie eine wunderbare Choreographie mit einer fehlerhaften Hauptdarstellerin wirkt auch der in schwarz/weiß gedrehte „Frances Ha“. Der Choreograph dieses schönes Werkes heißt Noah Baumbach („Greenberg“, „Der Tintenfisch und der Wal“). Seine Regiearbeit und sein Drehbuch (das er zusammen mit Hauptdarstellerin Greta Gerwig geschrieben hat), stecken dabei voll kreativer Ideen, die ein sehr harmonisches Werk mit einem tollen Flow entstehen lassen. Dies reicht von diversen spontanen Aktionen, über das amüsante Porträt eine Künstler-WG, bis Gerwigs sympathischen Overacting.

Obwohl ihr Leben immer mehr den Bach runter zu gehen droht, bemüht sie sich immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben. So wie auch der Film, dessen Inszenierungsstil oft im Gegensatz zur eigentlich manchmal recht tristen Handlung steht. Doch wie es auch der Schrifsteller Ödön von Horwath einmal formuliert hat, kann genau durch solche Gegensätze eine Demaskierung erfolgen und lässt das Publikum tief in das Innere der Figuren blicken. Aufgrund dieser Kombination von Leichtigkeit und Tiefgründigkeit, sowie den sympathischen Fehler und Selbstzweifeln der Hauptdarstellerin, erinnert dieser ebenso schöne, wie auch kurzweilige Film daher auch stellenweise an Woody Allen.
 
 

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