Cold Blood

Bewertung durch 8martin  90% 
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Anzahl der Bewertungen 5

Forumseintrag zu „Cold Blood“ von 8martin

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8martin (22.12.2020 18:37) Bewertung
Eiskalte Emotionen
Regisseur Stefan - die Fälscher – Ruzowitzki hat ein sehr komplexes Familiengeflecht entworfen, in dem eine Reihe von blutigen Verbrechen begangen werden, die als Schocker fungieren. Viele Figuren leiden immer noch unter einer schweren Kindheit und alle treffen sich im Haus von Chet Mills (Kris Kristofferson). und seiner Frau June (Sissy Spacek).
Drei Handlungsstränge verlaufen anfangs parallel.
Die Geschwister Addison (Eric Bana) und Liza (Olivia Wilde) haben einen Überfall gelandet und sind seit Kindertagen eng verbunden. Jay (Charlie Hunnam) kommt aus dem Gefängnis und will zu seinen Eltern June und Chet. Eine aufstrebende Polizistin Hanna (Kate Mara) versucht sich erste Sporen zu verdienen. Ihr Vater ist Sheriff Becker (Treat Williams), dem ein Sohn lieber gewesen wäre.
Ein nervenaufreibendes Thanksgiving läuft, in dem Addison alle als Geiseln nimmt. Jay legt sich mit ihm an, weil er Liza lieben gelernt hat. Die Polizei unter Sheriff Becker stürmt das Haus. Es kostet mehrere Leben. Emotionale Wirbelstürme fegen durch den Raum. Sheriff Becker schießt auf seine Tochter, Lisa bittet um das Leben ihres Bruders und richtet ihn selbst hin. Er hat das letzte Wort und beschreibt seine Vorstellung von einem Heim: ein Farmhaus in einem Tal.
Die klaren Gegensätze von Gut und Böse verlieren in diesem Winterfilm ihren festen Standort. Kriminelle Energie wird haarscharf an altruistischen Aktionen geparkt. Jede Figur tut mehr oder weniger Gutes und lebt auch die düstere Seite ihres Charakters aus. So beeindrucken Tempowechsel, durch die ganz verschiedene Informationen befördert werden, wenn sich bluttriefende Action mit kontemplativer Ruhe abwechselt, was durch einen gefühlvollen Score unterstrichen wird. So entsteht eine allumfassende Spannung der Extraklasse.
 
 
8martin (22.12.2020 18:37)
Eiskalte Emotionen
Regisseur Stefan - die Fälscher – Ruzowitzki hat ein sehr komplexes Familiengeflecht entworfen, in dem eine Reihe von blutigen Verbrechen begangen werden, die als Schocker fungieren. Viele Figuren leiden immer noch unter einer schweren Kindheit und alle treffen sich im Haus von Chet Mills (Kris Kristofferson). und seiner Frau June (Sissy Spacek).
Drei Handlungsstränge verlaufen anfangs parallel.
Die Geschwister Addison (Eric Bana) und Liza (Olivia Wilde) haben einen Überfall gelandet und sind seit Kindertagen eng verbunden. Jay (Charlie Hunnam) kommt aus dem Gefängnis und will zu seinen Eltern June und Chet. Eine aufstrebende Polizistin Hanna (Kate Mara) versucht sich erste Sporen zu verdienen. Ihr Vater ist Sheriff Becker (Treat Williams), dem ein Sohn lieber gewesen wäre.
Ein nervenaufreibendes Thanksgiving läuft, in dem Addison alle als Geiseln nimmt. Jay legt sich mit ihm an, weil er Liza lieben gelernt hat. Die Polizei unter Sheriff Becker stürmt das Haus. Es kostet mehrere Leben. Emotionale Wirbelstürme fegen durch den Raum. Sheriff Becker schießt auf seine Tochter, Lisa bittet um das Leben ihres Bruders und richtet ihn selbst hin. Er hat das letzte Wort und beschreibt seine Vorstellung von einem Heim: ein Farmhaus in einem Tal.
Die klaren Gegensätze von Gut und Böse verlieren in diesem Winterfilm ihren festen Standort. Kriminelle Energie wird haarscharf an altruistischen Aktionen geparkt. Jede Figur tut mehr oder weniger Gutes und lebt auch die düstere Seite ihres Charakters aus. So beeindrucken Tempowechsel, durch die ganz verschiedene Informationen befördert werden, wenn sich bluttriefende Action mit kontemplativer Ruhe abwechselt, was durch einen gefühlvollen Score unterstrichen wird. So entsteht eine allumfassende Spannung der Extraklasse.
 
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8martin (24.02.2016 18:33) Bewertung
Blutiges Thanksgiving
Der Österreicher Stefan Ruzowitzky hat bewiesen, dass Europäer knall harte Krimis drehen können, die höchsten Ansprüchen von jenseits des Atlantiks durchaus Genüge tun. Im Gegensatz zu der Fließbandware von ‘Drüben‘ wird hier in einem wunderschönen Winterfilm brutale Killerei mit einem packenden Familiendrama verknüpft und außerdem ganz unterschiedlich angelegte Handlungsstränge kongenial mit einander verbunden. Zwei konzentrische Kreise, die sich wellenartig ausbreiten.
Zwischen den einzelnen Pärchen gibt es diverse Beziehungen: alte und junge, in die Kreuz und in die Quer. Das ist sehr abwechslungsreich und spannend.
Die Geschwistergangster Addison (Eric Bana) und Liza (Olivia Wilde) sind auf der Flucht und landen beim Ehepaar Mills (Kris Kristofferson und Sissy Spacek). Auch deren Sohn Jay (Charlie Hunnam), gerade aus der Haft entlassen, kehrt heim und hat sich inzwischen in Liza verliebt.
Ein prekäres Thanksgiving für fünf kommt da zusammen. Hier wird die Gefahr der Situation mit feiner Ironie gewürzt.
Überhaupt gibt es neben den brutalen Killerszenen immer wieder sehr gefühlvolle ganz persönliche Momente, in denen auch der böseste Bösewicht Gutes tut oder mittels Retro seine schlimme Kindheit dargestellt wird.
Ganz abgesetzt von den direkt Involvierten ermittelt die Polizei. Hier bahnt sich ein tragisches Vater–Tochter Verhältnis an. Hanna (Kate Mara), die Tochter des Polizeichefs Becker (Treat Williams) will ihm beweisen, wie gut sie ist. Und das kostet Menschenleben. Sie wird unschuldig schuldig und beeindruckt vor allem durch ihre unverblümte Frische.
Am Ende kommt der deutsche Titel voll zum Tragen. Aber so ticken sie halt die Verbrecher. Sie sehen ‘keinen Ausweg‘ und kennen ‘keine Gnade‘, gehen über familiäre Bindungen hinweg. Klasse!
 
 

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