A Little Bit Zombie

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Forumseintrag zu „A Little Bit Zombie“ von theuncannygirl

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theuncannygirl (26.03.2018 22:49) Bewertung
„A Little Bit Zombie“ … ein kleines bisschen enttäuschend
Exklusiv für Uncut
Zusammen mit dem großartigen „Crimson Peak“ erhielt ich dieses Jahr zu Weihnachten von Uncut.at die Blu-Ray zu „A Little Bit Zombie“ (2012). Obwohl mir dieser Film zuvor unbekannt war und Zombie Filme im allgemeinen eher „hit or miss“ für mich sind, war ich neugierig ob dieses Exemplar wirklich, wie am Cover beworben, ein „Must See“ und „Die beste Zomedy seit Fido“ darstellt.

Dieser Film ist eine unbeschwerte, familienfreundliche, romantische Zombie-Komödie im „Hallmark“-Stil die per Crowdsourcing vollendet wurde. Meine Enttäuschung liegt aber weder daran, noch an den Special Effects oder der Kameraarbeit, sondern primär an den Schauspielern und dem eher trägen Tempo des Films.

Die Eröffnungsszene erleben wir durch die Augen einer infizierten Mücke und können dabei auch einen ersten Blick auf das Zombiejäger-Duo Max und Penelope erhaschen. Kurz darauf verwandelt die Mücke Steven, einen Bräutigam in spe, in einen Zombie und erschwert damit die Umstände der von seiner „Bridezilla“ Tina penibel geplanten Hochzeit. Der Rest des Plots dreht sich um Steven, der versucht seinen Hunger auf menschliche Gehirne in den Griff zu bekommen und sich nur an jenen Menschen zu laben, die es auch verdienen.

Wie viele andere Zombiekomödien zuvor normalisiert auch dieser Beitrag die blutigen und gruseligen Elemente des Horrorgenres und kreiert damit einen trägen Film in dem es wenig zu Lachen gibt. Ironischerweise gelingt es kaum einem der Schauspieler seine Rolle mit Leben zu füllen. Einzige Ausnahme ist Kristopher Turner, sein Steven ist einer der wenigen unterhaltsamen Elemente, allerdings erst nach seiner Verwandlung, zuvor ist er ebenso langweilig wie die restlichen Charaktere.

Der Film beinhaltet nur wenige Szenen, die mir gefielen, aber es gibt sie doch. So etwa jene mit Steven und einem flauschigen Hasen oder wann immer Steven selbst reflektierend über sein Dasein als Zombie sinniert; eine wahrlich unterhaltsame Identitätskrise. Nichtsdestotrotz, die Dialoge und Ereignisse wirken derart träge, dass die Laufzeit von 88 Minuten wie eine Ewigkeit wirkt. Der Humor ist nicht ausgeprägt genug um mich zum Lachen zu bringen und die Charaktere schaffen es nicht eine gemeinsame Chemie zu entwickeln. Der Film versucht viel zu sehr auf Nummer sicher zu gehen und es würde mich nicht wundern wenn er nach 22 Uhr auf dem „Hallmark Channel“ laufen würde.

Hinter diesem Film steckt die selbe Produktionsfirma, die auch für „The Void“ (2016) verantwortlich war. Dieser hat zwar auch seine Schwächen, ist aber wesentlich unterhaltsamer als sein Zombie-Vorgänger. Neben dem Film, befinden sich auch einige Extras auf der „A Little Bit Zombie“-Blu-Ray. Darunter die obligatorischen Trailer, aber auch einige Interviews mit den Schauspielern. Ich hoffte in diesem einige positive Aspekte mitnehmen zu können. In diesem Fall war aber leider das Gegenteil der Fall. Die Schauspielerin ,die Tina verkörpert weist etwa darauf hin, dass es sich hierbei um keinen normalen Zombiefilm handelt, weil er ein großartiges Drehbuch hat. Witzigerweise kann ich mich daran erinnern, dass später die Schauspieler von „The Void“ ihren Film mit dem selben Argument preisen werden. Es ist mir bewusst, dass dieser Aussage eine gut Absicht zugrunde liegt, dennoch hinterlassen sie bei mir einen negativen Beigeschmack. Zwar zerbreche ich mir darüber nicht zu allzu sehr den Kopf, aber es würde mich freuen wenn in Zukunft solche Beiträge in den Extras vermieden werden würden. Solche Aussagen zeugen nicht nur von Ignoranz dem Genre gegenüber, sondern schaden auch dem eigenen Produkt.

Ich bin mir sicher, dass auch dieser Film seine Fans hat … immerhin gewann er zahlreiche Preise. Von mir allerdings bekommt dieses Werk keine Empfehlung. Wenn ihr euch für die Prämisse interessiert, aber besser unterhaltet werden wollt, empfehle ich euch dafür umso mehr die Serie „Santa Clarita Diet“ (2017). Nicht nur ist der Humor dort ausgeprägter, darüber hinaus sind auch die gorigen Szenen handwerklich großartig umgesetzt. Zudem ist es ein Genuss das Schauspiel von Drew Barrymore, Timothy Olyphant und der restlichen Besetzung zu bestaunen.
 
 

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