Casino Royale

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Forumseintrag zu „Casino Royale“ von T.W.


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T.W. (17.11.2010 18:16) Bewertung
Always Bet On Bond
„Wodka Martini, geschüttelt oder gerührt?“ Nein, es sieht nicht so aus, als ob ihn das zu Anfang interessiert. James Bond (Daniel Craig) wurde gerade in die Reihe der Doppelnull-Agenten aufgenommen, nachdem er erfolgreich zwei professionelle Ermordungen ausgeführt hat. Schon in der furiosen Eröffnungsszene wird mit Krachen deutlich gemacht, wodurch die neue Figur definiert ist und was von den alten Attributen preisgegeben wird: kompromisslose Härte mit Rambo-Allüren, eigentlich ein Frevel an der Figur des ewig geleckten Gentleman, very unbritish indeed. Ausgestattet mit einem Aston Martin als fahrbaren Untersatz, einer sündhaft teuren Omega Uhr am Handgelenk, VAIO Laptop und dem allerneuesten Modell eines Sony Ericsson Handys, begibt sich der frischgebackene Geheimagent auf seine künftige Mission.

Diese führt ich zu Le Chiffre (Mads Mikkelsen), einem Bankier weltweit operierender Terroristen. Um ihn zu stoppen und das Terrornetzwerk zu zerschlagen, muss Bond Le Chiffre bei einem Pokerspiel im Casino Royale in Montenegro besiegen. Nur die risikofreudigsten Spieler der Welt dürfen an dieser Partie teilnehmen - ein Platz am Spieltisch kostet 10 Millionen Dollar. Bond bekommt eine Riesensumme Steuergeld vom MI6 anvertraut, um den Halunken ein für allemal auszubluffen. Doch weil er gleich zu Beginn die Anweisungen seiner Vorgesetzten M (Judy Dench) missachtet hat, wir ihm eine zweite Person zur Seite gestellt, die seine Aktionen überwachen soll: Vesper Lynd (Eva Green), eine genauso schöne wie mysteriöse Agentin, die Bond anfangs misstrauisch betrachtet. Aber nachdem sie gemeinsam gleich mehreren Attacken durch Le Chiffre nur knapp und mit vereinten Kräften entkommen, wandelt sich Bonds negative Einstellung zu ihr in echte Zuneigung und schließlich in Liebe.

Der 21. James Bond-Film basiert auf der aus dem Jahre 1953 stammenden Romanvorlage von Ian Flemming und zeigt die Figur des 007 chronologisch gesehen am Anfang seiner Agentenkarriere als rauen Einzelgänger, der sich mit niemanden einlassen will. Erst im Laufe der Handlung taut er auf, wandelt seine teils negative Einstellung und wir charakterlich gefestigt. Man erfährt dadurch auch, wie und vor allem warum Bond zu dem geworden ist, als den wir ihn alle kennen. Auch die Beziehung zu einer Agentin wird sein Wesen prägen und zeigen, warum er zu den Frauen so ist, wie er ist.

Daniel Craig setzt sich als durchtrainierte Sportskanone, der lieber mit Polohemden statt Anzügen bekleidet ist, voll und ganz durch. Zudem verbindet er bei seiner Bond-Interpretation Härte mit Charme und besitzt gleichzeitig einen speziellen Sinn für Humor. Die Actionszenen, Herzstück eines jeden Bonds, sind mehr als nur hinreichend spektakulär und sorgen durch hohe Schnittfrequenzen für zusätzliches Tempo. Dadurch ist der Film trotz über zweistündiger Laufzeit recht kurzweilig geglückt.
 
 

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