Postcards from the Zoo - Die Nacht der Giraffe

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Forumseintrag zu „Postcards from the Zoo - Die Nacht der Giraffe“ von patzwey

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patzwey (15.02.2012 23:57) Bewertung
Liebevoller Minimalismus

Ein Zoo ist ein Ort, an dem Tiere, die ihrer natürlichen Umgebung entrissen wurden, eingesperrt und von Besuchern beobachtet werden – so ungefähr beginnt der Film mit einer Definition des beinahe einzigen Handlungsortes. Doch diese Definition triff auf gewisse Art und Weise auch auf das Leben von Lana zu. Als Kind wurde sie im Zoo zurückgelassen und in weiterer Folge von Tierpflegern großgezogen. Ihre Familie sind die Tiere, der Zoo ist ihr Lebensraum. Bezug oder Kontakt zur Welt „da draußen“ hat sie nicht. Wie die Besucher die Tiere im Zoo beobachten, beobachtet auch die Kamera Lana. Wie sie lebt, wie sie spricht, wie sie träumt. Doch als plötzlich ein mysteriöser zaubernder Cowboy auftaucht, ist es Zeit für Lanas Auswilderung. Zusammen mit dem Cowboy entdeckt sie langsam die Welt außerhalb des Zoos. Doch plötzlich ist der Cowboy verschwunden und Lana landet in der Prostitution.

„Postcards from the Zoo“ bedeutet eine minimalistische Story mit einem sehr interessanten und sympathischen Stil. Egal, ob ein Schwenk über drei perfekt im Bild positionierte Elefanten, oder die liebevolle Interaktion zwischen Lana und einer Giraffe. Kamera und Regie zeigen in der Inszenierung viel Feingefühl für Tiere und Hauptdarstellerin, die teilweise sogar gleichwertig behandelt werden. Der Film wirkt in der Bildsprache beinahe kindlich-naiv, aber durchaus schön. Ergänzt wird diese liebevolle Ästhetik voller Träume und Sehnsüchte durch den immer wieder auftauchenden trashigen Zoo-Jingle oder auch durch den absurden Handlungsstrang rund um das Erscheinen des zaubernden Cowboys.
 
 

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