Don - The King is Back

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Forumseintrag zu „Don - The King is Back“ von patzwey

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patzwey (11.02.2012 23:59) Bewertung
Cool, cooler, am coolsten, Shah Rukh Khan!!!

„Wer? Shah Rukh Khan??? Ist das nicht dieser singende und tanzende Bollywoodstar?“ - Ja das ist er. Man sollte ihn aber keinesfalls auf diese Rollen reduzieren. Immer wieder beweist er auch, dass er in westlich anerkannten Spielfilmen bestehen kann. So z.B in dieser indisch-deutschen Co-Produktion, die zu großen Teilen in Berlin spielt.

“Don – The King Is Back“ bedeutet 140 actionreiche Minuten in denen sehr viel untergebracht wird. Von einem Gefängnisausbruch, über eine Geiselnahme im Stil von „Stirb langsam“, bis hin zu einem genialen Coup à la „Mission Impossible“ oder „Oceans Eleven“. Dazu noch eine Musik, die wie eine Mischung aus „Matrix“ und „Hans Zimmer“ klingt. Da bleibt fast keine Zeit für eine Verschnaufpause – aber nur fast. Jedoch kommt auch beinahe kein Hollywood-Actionfilm ohne die obligatorischen 30 Minuten Leerlauf aus.

Natürlich kommt kein großer Actionfilm, ohne einen Actionstar aus, der stets einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Shah Rukh Khan erfüllt diese Rolle mit Bravur. Was ihm an schauspielerischem Können fehlt, macht er mit einer Unmenge an Coolness wett. Khan spielt Don, einen der meist gefürchteten und einflussreichsten kriminellen Oberhäupter Asiens – die Polizei kann dem kriminellen Genie nur auf die Schliche kommen, wenn dieser es auch will. Will er aber nicht! Eines Tages will er dann aber doch und so geht er freiwillig ins Gefängnis – jedoch nicht ohne einen Plan in der Hinterhand zu haben…

Der Film scheint zwar ein Bruch mit den kitschigen Bollywoodkonventionen zu sein, stellt aber in Wirklichkeit einen Bezug zum Bollywoodkino der 70er und 80er Jahre her, als Shashi Kapoor das Kino beherrschte und Stilelemente des Italo-Western und des Actionkinos allgegenwärtig waren. Gesungen wurde in Bollywood jedoch bereits seit Beginn der eigenständigen Filmindustrie Anfang der 50er. Und somit verzichtet auch „Don“ nicht auf eine musikalische Einlage. Anfänglich für westliche Sehgewohnheiten noch leicht irritierend, zaubert diese Unterbrechung der Handlung dem aufgeschlossenen Zuseher aber bald unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht.

Man darf sich von „Don“ weder ein gutes Drehbuch, noch herausragende Regie oder beeindruckendes Schauspiel erwarten – all dies gilt aber auch für die meisten groß vermarkteten Hollywoodblockbuster. Das Rezept für diesen Film heißt: Ansehen, zurücklehnen und über zwei Stunden Old-School Actionunterhaltung aus Indien genießen, die durchaus mit den großen Brüdern aus Hollywood mithalten kann und obendrein noch einige filmische Elemente eines anderen Kulturkreises mit sich bringt.
 
 

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