Conan

Bewertung durch Josko  65% 
Durchschnittliche Bewertung 65%
Anzahl der Bewertungen 1

Forumseintrag zu „Conan“ von Josko

josko_8282916b00.jpg
Josko (07.09.2011 08:20) Bewertung
Inhaltsarme Aneinanderreihung von blutigen Actionsequenzen

Schon Conans Geburt steht nicht unter den besten Zeichen. Auf dem Schlachtfeld wird er von seinem Vater Corin (Ron Pearlman) aus dem Leib seiner schwangeren und verletzten Mutter Fiallla geschnitten. Jahre später wird der heranwachsende Conan (Leo Howard) und sein Volk, die Cimmerier, von dem sadistischen Warlord Khalar Zym (Stephen Lang) heimgesucht, wobei Conan mit ansehen muss, wie sein Vater stirbt. Wiederum Jahre später lässt es sich der erwachsen gewordene Conan (Jason Momoa) gut gehen. Er befreit Sklaven von ihren Herren und plündert diese dabei auch noch aus. Doch er hat noch lange nicht den Mord an seinem Vater vergessen und schwört Rache auf Khalar Zym.

1982, mit der ersten Verfilmung von „Conan the Barbarian“, hat sich Arnold Schwarzenegger in der internationalen Filmlandschaft als Actionheld manifestiert. Diese Neuverfilmung verspricht allerdings nicht nur ein Remake zu sein, sondern die Originalgeschichte(n) von Robert E. Howard werkgetreuer auf die Leinwand zu bringen. Die Story unterscheidet sich somit im Detail auch relativ stark von „Schwarzeneggers“ Originalfilm.

Der Film startet mit Action und endet mit Action. Und was hat der Mittelteil so zu bieten? Richtig geraten: Action! Selbst die Story wird zumeist nur während den Kampfsequenzen weitergetrieben. Charakterzeichnung? Diese wird, wenn gerade nicht getötet wird, dazwischen gequetscht. Nämlich in ihrer einfachsten, aber wohl auch unbeeindruckendsten und ineffektivsten Weise, indem zwei Personen über den Charakter einer Dritten sprechen und diesen dadurch definieren. So zählen, bei der Charakterisierung, die Worte über jemanden, mehr als die Taten desjenigen. Sonst würde man bei diesem Film auch nicht wissen, auf wessen Seite man als Zuschauer gerade steht. Denn keiner gibt sich bei den vielen blutigen Szenen die Blöße. Der „Böse“ Khalar Zym metzelt sich durch die Geschichte um seine Frau, die Hexe Maliva, wieder auferstehen zu lassen, um dann mit ihrer Hilfe über ganz Hyboria zu herrschen. Der „Gute“ Conan tötet, um an sein Ziel zu kommen, auch nicht minder brutal und viel.
Trotz allem können sich diese Szenen visuell auch durchwegs sehen lassen. Hier wird nicht mehr auf Mittelalter-Chic der früheren Verfilmungen gesetzt, denn die Ästhetik erinnert durchwegs an Filme wie „300“. Das Blut fließt ebenso zu genüge und lässt somit Splatteraction-Herzen höher schlagen. Die Special Effects wirken nur sehr selten unpassend, die nicht überhastete Kamera macht ihren Job gut und der 3D-Effekt stört zumindest nicht, was derzeit sogar als Kompliment gelten kann.

Die schauspielerischen Leistungen wirken – im Anbetracht der Möglichkeiten durch Inszenierung und Drehbuch – durchwegs ganz gut. Ron Pearlman als Conans Vater spielt, wie so oft, toll. Leo Howard in der Rolle des jungen Conan ist ebenso ein Lichtblick. In seinen kurzen Auftritten mit kaum Dialog, spiegelt er, alleine durch seine Mimik und Gestik, die Gefühle des Charakters beeindruckend wider. Von dem erst 14-Jährigem wird man in Zukunft hoffentlich noch einiges zu sehen bekommen. Sein älteres Rollenäquivalent Hauptdarsteller Jason Momoa kann hingegen, durch seine straighte Darstellung, viel weniger überzeugen. Stephen Lang (bekannt durch Darstellungen von Militärs; zuletzt beispielsweise in „Avatar“ und „Men Who Stare At Goats“) wirkt in einem Film wie „Conan the Barbarian“ fast deplatziert, doch spielt die Rolle des Bösewichts Khalar Zym gekonnt furchteinflößend. Ebenso noch positiv erwähnenswert ist Rose McGowan in der Rolle von Khalar Zyms Tochter, als geheimnisvolle, aber ebenso widerwärtige Hexe.

Fazit: Die Action kann sich sehen lassen, die Story sollte sich allerdings eher versteckt halten. Am Ende des Filmes wundert einen eine Liebesgeschichte aus dem Nichts auch nicht mehr. Zum Hirn ausschalten und Popcorn einwerfen reicht‘s.

Fazit 2: Ron Pearlman sollte nicht jede Rolle, die ihm in den Schoß fällt annehmen. Obwohl... bei dieser nicht enden wollenden Filmographie ist das auch schon egal.
 
 

zum gesamten Filmforum von „Conan“
zurück zur Userseite von Josko