Leicht muss man sein, Fliegen muss man können

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Forumseintrag zu „Leicht muss man sein, Fliegen muss man können“ von themovieslave

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themovieslave (18.02.2011 09:39) Bewertung
Filmisch uninteressante Looking-Back-Doku

Sich einer Person in einem Dokumentarfilm über Befragungen von Zeitgenossen zu nähern ist immer einwenig problematisch. Diese haben auch ihre Perspektiven und Meinungen, ihre Einstellungen gegenüber der Person, über die sie sprechen. So etwas wie eine „Wahrheit“ über die Person darzustellen ist nicht erreichbar.

Zeitgenossen-Dokus sind dann anspruchsvoll, wenn man mehr sehen und erfahren kann als simple talking heads. Regisseurin Annette Frick jedoch ruht sich zu sehr auf dem Thema und den befragten Personen aus statt sich auch Gedanken über die filmische Umsetzung zu machen. Selbst die Inszenierung der Interviews wirkt sehr plump, schlecht ausgeleuchtet und meist vor beliebigen Hintergründen, die zufällig gerade zur Verfügung standen, aufgenommen. Stellenweise wird der Film auch unfreiwillig komisch, vielleicht sogar lächerlich: Öfter gibt es lange, nie endende Schwenks über Bilder sowie vereinzelt Bildeinblendungen ohne Ton. Dass Bilder für sich selbst sprechen können und sich erst beim langen betrachten im Betrachter etwas wie eine Leseart offenbaren kann, wissen wir spätestens seit Roland Barthes. Dass das penetrante viel zu lange Zur-Schau-Stellen von Bildern im Kino störend und einfach wahnsinnig langweilig sein kann, wissen wir nun seit Annette Frick. Sehr schade, ein Künstler wie Herbert Tobias hätte sich eine würdigere filmische Annäherung verdient gehabt.
 
 

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