Einen Sommer lang

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Forumseintrag zu „Einen Sommer lang“ von themovieslave

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themovieslave (16.02.2011 21:19) Bewertung
Ingmar Bergman, Romantiker
In den meisten Bergman-Filmen ist die Natur als Motiv im Bild in verschiedenen Kontexten omnipräsent, aber nur wenige seiner Werke fangen die malerische Schönheit der Mittsommernachtszeit ein. Dazu gehört auch „Einen Sommer Lang“, der in der Rückblende der Protagonistin ausschließlich auf einer anonymen Kleininsel spielt. Natur dient in diesen Bildern nicht als das Abbild des Todes oder anderer negativ konnotierter Begriffe – so wie eben in „Persona“, der auf einer ähnlichen Insel, jedoch zu einer kälteren Jahreszeit spielt – sondern ist stets eine schöne Visualisierung der Gefühlslage der verliebten Protagonistin. Pflanzen, Blumen, das beruhigende Geplätscher von Wasser, Sonnenschein: Naturbilder, wie man sie bei Bergman selten sieht. „Einen Sommer Lang“ ist eines von ganz wenigen Bergman-Werken, die sich in das Genre Liebesfilm einordnen lassen. Lustige Dialoge und charmante Hauptfiguren sorgen für viel Spaß – das Ende der Sommerliebe ist dafür umso tragischer und zerschmetternder. Oder man könnte sagen: Erst durch die positive, ja manchmal sogar dezent kitschige Haupthandlung der Sommerliebe zwischen Henrik und Marie, bedrückt einen das Ende durch den Tod Henriks erst richtig. Hier wird Bergman wieder Bergman, die Liebe durch den Tod unter- und gebrochen.

Ein Detail am Rande sei noch angemerkt: Dass Darren Aronofsky diesen Film gesehen hat, ist anzunehmen. Schließlich steigert sich Marie nach dem Tod ihres Geliebten sehr in ihre Arbeit als Ballett-Tänzerin hinein – in Vorbereitung auf den „Schwanensee“.
 
 

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