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Forumseintrag zu „Here“ von themovieslave

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themovieslave (13.02.2011 13:57) Bewertung
Gut gespielte Langeweile

Die unendliche Weite der anonymen Straße, das Begegnen verschiedenster Menschen, das Ausverhandeln gesellschaftspolitischer Verhältnisse: „Here“ hat eigentlich alle Ingredienzien, die zu einem Road Movie gehören. Was der Film jedoch auch hat, ist das Fehlen jeglicher emotional nachvollziehbaren Figurenentwicklung und, man muss es wohl salopp sagen: Endlose Langeweile. Mehrmals im Laufe der 120 Minuten muss man auf die Uhr schauen oder einfach nur Hoffen, dass man weit am Rand sitzt um sich herauszuschleichen. Regisseur und Co-Drehbuchautor Braden King ist in seine (Landschafts)bilder und vor allem in deren Herzogsche Länge mehr verliebt als in seine Geschichte. Klar, die ewigen Aufnahmen eines Nichts an poetisch-schöner Wüste mag zwar das Innenleben der Figuren und deren Verlorenheit wiederspiegeln – doch wer sind die Figuren? Zu anonym bleiben Will (Ben Foster) und Gadarine (Lubna Azabal), zu wenig Backstory wird kommuniziert. Die obligatorische Annäherung zwischen den beiden Hauptfiguren bleibt also emotional unnachvollziehbar.

Ein Wunder bleibt es, dass bei diesen Figuren noch eine schauspielerische Leistung herauszuholen war. Lubna Azabal verleiht der Gadarine scheinbar mehr Backstory als im Drehbuch steht. Ben Foster beweist schlichtweg, dass er zu den besten US-Schauspieler seiner Generation gehört. Rettet das den Film? Leider nicht, aus einem schlechten Drehbuch kann man trotz aller Mühen keinen guten Film machen. Oder um es mit Billy Wilder zu belassen, der auf die Frage ob eine schlechte Vorlage ein guter Film werden kann, geantwortet hat: „I can’t make gold out of horse shit.“
 
 

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