The Turin Horse

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Forumseintrag zu „The Turin Horse“ von Little Lebowski

Little Lebowski (16.02.2011 21:33) Bewertung
The Turin Horse

146 Minuten lang widmet sich der ungarische Ausnahme-Regisseur Bėla Tarr mit "A Torinói Ló - das Turiner Pferd" dem Schicksal der Stute, die Friedrich Nietzsche 1889 zu Tränen gerührt haben soll - nur Tage vor seinem endgültigen Rückzug in die geistige Stille. In eindrucksvollen Schwarzweiß-Aufnahmen wird das Fenster in eine trostlose, stürmische Welt geöffnet, die sich einem nur erschließt, wenn man sich bewusst darauf einlässt.

Selten hat ein Film mit so wenigen Mitteln so viel Tragik ausgestrahlt. Ein Mann, ein Mädchen, ein Bauernhaus und ein Pferd - umgeben vom ewigen Windsturm, der über die karge Landschaft fegt. Gesprochen wird nur das Nötigste, als wüssten die beiden, dass auch das Reden nichts an ihrem hoffnungslosen Dasein ändert. Tag für Tag schleppt die Tochter zwei Eimer Brunnenwasser durch den Sturm, Tag für Tag kocht sie zwei Kartoffeln, Tag für Tag starrt der Vater ausdruckslos aus dem Fenster. Dann wird das Pferd krank und alles nur noch schlimmer.

Eines ist nach fünf Minuten klar: "Das Turiner Pferd" ist keine leichte Kost und will nicht unterhalten. Dieser Film will zur Hingabe herausfordern. Grandiose Bilder und eindringliche Cello-Musik verschmelzen mit der völlig emotions- und schonungslosen Performance von Erika Bók und János Derzsi zu einer poetischen Untergangs-Symphonie der Extraklasse, die noch tagelang nachklingt.
 
 

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