Fjellet (The Mountain)

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Forumseintrag zu „Fjellet (The Mountain)“ von themovieslave

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themovieslave (12.02.2011 23:57) Bewertung
Mit viel Feingefühl inszeniertes Zwei-Personen-Drama

Genauso kalt wie die Landschaft, in der die gesamte Filmhandlung spielt, ist auch die emotionale Lage der beiden handelnden Figuren. Nora, die leibliche Mutter des verstorbenen Kindes, ist im Schmerz über den Verlust immer verschlossener und wütender geworden. Solveig versucht im Gegensatz zu ihrer Partnerin ihre Trauer direkt zu konfrontieren, sie war es auch, die die Initiative für den Bergaufstieg ergriffen hat – eine Bezwingung eines Berges, auf dem der tödliche Unfall des Sohnes passiert ist. Neben der düsteren Vergangenheit ist auch die Zukunft in kein weißes Tuch gekleidet: Solveig ist schwanger, Nora jedoch zu dieser auf konstanter Distanz.

„The Mountain“ ist ein schlichtweg genialer Zwei-Personen-Film. Ellen Dorrit Petersen als Solveig und Marte Magnusdotter Solem als Nora tragen den Film zu einem großen Teil mit einem besonderen Gespühr für sensible und stark emotionalisierte Momente. Langes Proben kann als Vorbereitung auf den Film vorausgesetzt werden. Jede Reaktion ist im Detail einstudiert, nie reagieren die beiden Personen so, wie man es für solch ein Drama vielleicht erwarten würde – und sind genau dadurch nahe an etwas, was man eine realistische und zugleich subtile Schauspielweise nennen würde.

Ole Glaevers Inszenierung erweißt sich als brillant im Detail. Die schönen Landschaftsaufnahmen, eingefangen in atemberaubenen Cinemascope-Bildern von Kameramann Oystein Mamen, sind eben mehr als nur schön – sie sind immer und in jedem Kader Ausdruck des Innenlebens und der Stimmung der Hauptfiguren.
 
 

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