Ondine

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Forumseintrag zu „Ondine“ von teresa falk


teresa falk (04.04.2011 13:03) Bewertung
Ondine (Blu-Ray)
Die ursprüngliche Sage von dem verführerischen Wesen Undine, halb Fisch, halb Frau, ist irgendwann zum Märchen geworden: Ein Fischer findet in seinem Netz das an Land wehrlose Wesen, verliebt sich, und das alles bringt ihm Glück. Daraufhin wird er hochmütig und am Ende muss Undine, verstossen und gedemütigt, wieder fort, in ihr Unterwasserdasein heimkehren.

Regisseur Neil Jordan übersetzt dies in seine eigene Kino-Realität - die eines kleinen irischen Küstenorts. Da ist Syracus (bescheiden agierend: Colin Farrell), ein in der dörflichen Gemeinschaft Isolierter, der von seiner Frau getrennt lebt, jedoch möglichst jede freie Zeit mit seiner auf den Rollstuhl angewiesenen Tochter verbringt. Meist aber ist er auf dem Meer, und da birgt er dann auch eines Tages eine rätselhaft schöne Frau (Alicja Bachleda), die, beinahe ertrunken, ihre Vergangenheit und ihren Namen nicht kennen will. Die beiden verlieben sich, und die Geheimnisse bleiben. Auch Syracus‘ Tochter hat mit Ondine bald eigene Geheimnisse, hält sie tatsächlich für ein Wasserwesen, das Wünsche erfüllen kann...

Die Rolle der anderen Frau, zu der der Fischer zurück kehrt, übernimmt in Jordans Drehbuch der Alkohol, auch wird er nicht zu stolz wie im Märchen, sondern kann einfach nicht an sein Glück glauben. All das kommentiert und reflektiert Syracus im Beichtstuhl (Wir sind in Irland!) mit einem so lakonischen wie verständigen Priester (wie immer reduziert und charismatisch: Stephen Rea).
Wobei: Ganz so düster entwickelt sich dann alles doch nicht...
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
 
 

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