My Name Is Khan

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Forumseintrag zu „My Name Is Khan“ von themovieslave

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themovieslave (12.02.2010 23:59) Bewertung
My Name Is Khan
Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2010
Ein Bollywoodfilm unter einer Länge von vier Stunden ist selten zu finden. Ein Bollywoodfilm, der politisch brisante Thematiken aufgreift und noch dazu nahezu alle gesellschaftspolitischen Umwelzungen und Geschehnisse der letzten Dekade in den USA behandelt ist eine Einzigartigkeit.

„My Name is Khan“ erzählt in der ersten Hälfte des Films die rührende und manchmal kitschige Liebesgeschichte zwischen Mandira (Kajol) und dem unter dem Asperger-Syndrom leidenden Rizwan Khan (Shahrukh Khan). Die üblichen Stolpersteine werden dem Protagonisten in den Weg gestellt bis er sich mit Mandira und ihrem Sohn das Familienglück in San Francisco, ja man könnte sagen den „American Dream“, erfüllt. Doch nach 9/11 lebt man in einem anderen Amerika als zuvor, dies bekommt auch Rizwan Khans Familie zu spüren. Nach einem tragischen Vorfall setzt sich Rizwan Khan ein einziges Ziel: Er will zum noch amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten gehen und ihm mitteilen: „My name is Khan and I’m not a terrorist.“

Kitsch, Pathos und für ein westliches Publikum unplausible dramaturgische Sprünge finden sich in jeder Bollywoodproduktion, so auch in dieser. Besonders in der zweiten Hälfte der Story scheint es, als ob die Autoren zwanghaft so viel Stoff wie möglich in einen zweieinhalbstündigen Film hineinverpacken wollten. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um ein Juwel des Bollywoodkinos. Die Liebesstory dient hier als Mittel zum Zweck, die plitischen Wirren in den USA stehen hier im Mittelpunkt. Gekonnt werden brisante Problematiken mainstreamfähig behandelt. Doch das wahre Sehenswerte an „My Name is Khan“ ist die Performance des Hauptdarstellers Shahrukh Khan. Seit langem ist er ein internationaler Star, doch in diesem Film tanzt und singt er nicht einmal – hier geht es ganz und gar um sein Portrait eines jungen Manns mit Asperger-Syndrom. Shahrukh Khan nähert sich mit viel Rafinesse an die Rolle und macht den Film zu einem wahrhaft sehenswerten Ereignis. Auch für ein Nicht-Bollywood-Publikum.
 
 

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