Forumseintrag zu „First of All, Felicia“ von themovieslave

Vom Aufstehen in der Früh, über das Frühstück mit den Eltern, die Taxifahrt und das warten am Flughafen: In diesem Film wird ein ganzer Tag im Leben von Felicia gezeigt. Auf ersten Blick wirkt es sogar, als ob das Drehbuch keinen Konflikt in sie bürgen würde. Doch unter der Oberfläche der dargestellten Welt (Felicia verpasst ihren Flug und wartet mit ihrer Mutter am Flughafen) verbirgt sich eine subtile Analyse der Eltern-Kind-Beziehung. Felicias Vater muss sich ständig gebraucht vorkommen und tut oft nur Sachen der Beschäftigung willen. Er denkt oft er würde seiner Tochter helfen, auch wenn das Gegenteil der Fall ist. Felicias Mutter wiederrum ist eine klassische Besserwisserin. Ohne ihr etwas Böses anhaben zu wollen, behandelt sie Felicia oft wie ein kleines Kind, dass ständig mütterliche Fürsorge braucht. Bis gegen Ende Felicia der Kragen platzt und sie in eimem wilden, emotionalen Monolog ihre Gedanken und Gefühle preisgibt.

Was wiederrum bereits zu den tollen Hauptdarstellen führt:Ozana Oancea wirkt wie eine klassische Idealbesetzung. Ihre Felicia ist ein sympathischer Charakter, den man selbst dann versteht, wenn er eindeutig im Unrecht ist. Der Rest der Cast ist ebenfalls perfekt ausgewählt und sicherlich der größte Pluspunkt des Films.

Das Problem des Films ist seine Länge. In zwei Stunden erzählt, wirkt die Geschichte oft sehr langatmig, was jedoch keineswegs der Fall ist. Doch natürlich kommt das Gefühl von Langeweile auf wenn es über fünf Minuten lange Szenen gibt, in denen Felicia nur nach den Preisen für verschiedene Flüge am Schalter fragt. Ein schnelleres Erzähltempo wäre bei diesem Film, in dem ein turbulenter Tag dargestellt wird, sehr viel passender gewesen.