Der Mann aus Marseille

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Forumseintrag zu „Der Mann aus Marseille“ von 8martin

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8martin (11.03.2025 18:04) Bewertung
Ballerei in Belmondos Bar
Dem Originaltitel kommt man am nächsten, wenn man ‘avoir scoumoune‘ mit die Arschkarte ziehen übersetzt. Nur kann man niemanden finden, auf den der Ausdruck so richtig passt. Roberto (J.P. Belmondo) kommt aus dem Knast und kämpft sich hoch, macht seine Freundin Georgia (Claudia Cardinale) zur Geschäftsführerin eines Edelbordells und behauptet sich gegen die afrikanische Mafia. Das Ganze findet in äußerst bleihaltiger Atmo statt. Hier geht man nach der Maxime vor Erst schießen, dann fragen. Georgia erweist sich als ihrem Freund ebenbürtig, was Mut und Schlagkraft betrifft. Roberto gelingt nicht alles: weder ein versuchter Gefängnisausbruch, er wird auch noch angeschossen. Mit einem Hinweis, dass wir im 2. Weltkrieg sind, lässt sich Roberto zu einem Minenräumtrupp versetzen. Die Zeit überlebt er, nicht aber die finale Auseinandersetzung mit der Unterwelt. Freundin Georgia überlebt schwer verwundet. Schon vorher wollte Roberto aufhören und als Security in einem Casino arbeiten. Er übernimmt das Unternehmen nach Gangster art. Ein kurzer Auftritt eines kleinen Ganoven gespielt vom jungen Gérard Depardieu rettet den Abgang auch nicht.
In diesem Hochglanzthriller überzeugen nur die Akteure, selbst wenn sie mit gebremstem Schaum agieren. Alles in allem ist der Salonthriller meistens zu glatt geraten. Diesen Makel überstrahlen die Leinwandhelden und -Innen und bringen mittelprächtige Unterhaltung. Auf dieser Rolle beruht aber keinesfalls CCs Weltruhm.
 
 

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