X-Men Origins: Wolverine

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Forumseintrag zu „X-Men Origins: Wolverine“ von niles

niles (07.04.2010 14:21) Bewertung
Wolverine
Die X-Men Serie hat mich ja nie wirklich begeistern können. Ich schätze das liegt daran, dass es nicht um das Schicksal eines einzelnen Superhelden geht sondern die Geschichte einer bunt zusammengewürfelten heterogenen Gruppe (Nein die Fantastic Four haben mir auch nicht so gut gefallen) erzählt wird. Da ist es als Zuschauer immer etwas schwerer hineinzufinden als Zuschauer und für den Regisseur (bei diesem Film Gavin Hood) ist es nicht einfach jeder Figur die nötige Tiefe zu geben. Trotzdem habe ich mir die X-Men Filme fast vollständig angesehen immer wenn gerade nichts anderes im Fernsehen lief. Als Kenner der Serie kann ich mich trotzdem nicht bezeichnen, allein weil ich die Comicvorlage nicht gelesen habe.

Bei der Origins Reihe soll sich die Story immer auf die (in diesem Fall tragische) Vorgeschichte der verschiedenen Figuren fokussieren. In diesem Fall geht es um Logan (gespielt von Hugh Jackman) und wie er zu der innerlich zerrissenen und unbesiegbaren Kampfmaschine Wolverine wird. Der Film beginnt 1845 in Kanada als Logan noch ein Kind namens James Howlett ist, mit einem Familiendrama. Der junge James mutiert zum ersten Mal (hier noch mit knöchernen Klauen) und es endet damit dass er seinen eigenen Vater tötet und mit seinem Bruder Victor flieht. Im Vorspann sieht man eine wunderschön gemachte Sequenz in der sich James und sein Bruder durch verschiedene Kriege kämpfen.

An diesem Punkt wird einem klar dass die beiden nachdem sie ihr Erwachsenenalter erreicht haben nicht mehr altern und dass sie unverwundbar sind da sie in jedem Krieg getötet werden aber daraufhin wieder zurückkehren. Auf diese Umstände - für die Kenner der Serie wahrscheinlich ohnehin keine Erklärung brauchen - wird nicht näher eingegangen. Unwissende Zuschauer werden somit etwas fragend zurückgelassen besonders was die Mutanten-Kräfte von Logan/Wolverine angeht. Man weiß nie wirklich in welchem der unzähligen seiner Kämpfe im Film man um sein Leben besorgt sein soll (Die Antwort ist: Nie.). Das nimmt etwas der Spannung aber macht die Kampfszenen um nichts weniger beeindruckend.

Diese Actionsequenzen sind sicher die größte Stärke dieser Comicverfilmung. Perfekt choreographiert wirken einige dieser Szenen mehr wie Tänze als wie Prügeleien. Wenn Logan und sein Bruder in der Luft herumwirbeln oder ein anderer Mutant, Agent Zero in exakten Pirouetten über einen Zaun segelt muss man doch ein wenig schmunzeln. Das Storyboard und das Drehbuch spart leider nicht mit klischeehaften Einstellungen und lächerlichen, uninspirierten Textzeilen. Manch einer mag es einfach „extrem geil“ finden wenn Hugh Jackman entspannt und ohne zu zwinkern von einer Explosion weggeht ohne zurückzuschauen. Oder wenn er verzweifelt zum Himmel schreit und die Kamera sich immer weiter nach oben entfernt. Ich finde das eher langweilig.

Das große Teile der Actionszenen in echt gedreht wurden muss man den Machern anrechnen. Doch die meisten Shots die zwar echt gut aussehen werden in meinen Augen dadurch verschlechtert das sie mit teils guten teils erschreckend schlechten CGI Elementen oder Greenscreen Aufnahmen kombiniert werden. Auch die metallenen Adiamatium-Klauen von Wolverine sind in manchen Einstellungen so lieblos animiert, dass man denkt es wurde der Hausmeister des Studios für diese langweilige Animationsarbeit herangezogen.

Das Drehbuch hat wirklich nicht viele originelle Ideen, besonders unvorhersehbare Storytwists oder sonstige Geistesblitze vorzuweisen. Die Geschichte bleibt linear, hat aber hat doch einige interessante Wendungen die ich hier jedoch nicht spoilern möchte. Die Charaktere sind mit Ausnahme der Hauptrolle meistens recht hölzern und ohne viel Gespür oder Tiefe dargestellt wie es bei solchen Filmen mit vielen verschiedenen Rollen (wie gesagt) die Gefahr ist.

Der Cast der Mutantentruppe ist durchaus herzeigbar. Mit Dominic Monaghan (Merry aus Herr der Ringe) als zurückhaltender Mental-Mutant Chris Bradley und Kevin Durand als Fred Dukes sind zwei Schauspieler der TV-Serie Lost mit dabei. Außerdem gibt es noch als Eye-Candy Ryan Reynolds (später nicht mehr so hübsch) und Will I Am in seinem Kino Debut zu sehen.
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
 
 

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