Forumseintrag zu „Black Ice“ von Harry.Potter

Immer wieder kommt es vor, dass im Wettbewerb eines Festivals auch mal weniger gute Filme laufen. Dieser hier ist einer davon. Sein finnischer Originaltitel bedeutet: schwarzes Eis. Nun fragt sich der Zuschauer aber bis zum Ende des Filmes, warum dieser Titel gewählt wurde. Eis findet sich zwar immer wieder im Film, sei es im Glas der vielen alkoholischen Getränke, die konsumiert werden, oder auf der Straße oder zwischenmenschlich in dem Beziehungskonstrukt, das die Handlung bildet. Oder besser gesagt: bilden soll. Zwar ist die Geschichte einer betrogenen Ehefrau, die sich an ihrer Widersacherin gefinkelt rächen will und damit auch gleich ihrem untreuen Ehegatten eins auswischen möchte, prinzipiell keine schlechte Idee, was in diesem Falle dabei heraus kommt, hat jedoch keinen wirklichen Unterhaltungswert. Anstelle dessen tropft der Film dahin wie das Wasser entlang eines Eiszapfens an der Außenseite einer finnischen Blocksauna und wir müssen einer Schauspielerin, die die finnische Halbschwester von Gabi Dom sein könnte, dabei zusehen, wie sie sich zuerst in eine raffinierte Vergeltungsaktion mit der Liebhaberin ihres Mannes verstrickt, aus dieser jedoch nicht mehr wirklich heraus findet. Wer bis zum Ende des Filmes den Weg zum Notausgang des Kinosaales noch immer nicht gefunden hat, bekommt die Geschichte bis zu ihrem tränendrüsigen Schluss vorgeführt, der zwar etwas Versöhnliches an sich hat, den Eindruck, in der Kinoversion einer „Tatort“-Folge ohne ermittelndem Kommissar gesessen zu sein, aber leider nicht vergessen machen kann.