Forumseintrag zu „Genosse Don Camillo“ von 8martin

Der letzte Teil der klassischen Fünf hat auch einen Abschluss für die Ewigkeit.
Erst bekommt die kleine italienische Gemeinde vom russischen Bruder den Traktor “Chruschtschow“ geschenkt, der nicht fahren will, bevor ihn Don Camillo gesegnet hat, dann entpuppen sich zwei russische Flüchtlinge als Neapolitaner und schließlich muss Don Camillo aus Protest fasten. Höhepunkt ist allerdings eine Reise nach Moskau (Titel!), die Don Camillo als Genosse Tarocci und in Verkleidung mitmacht. Die sowjetische Staatsspitze hatte gerade von Chruschtschow zu Kossygin gewechselt, als man in Moskau eintraf. Programmpunkte: Austausch von jeder Menge Bruderküsse, Wettsaufen, Wettangeln und russische Folklore. Der Herr am Kreuz spricht erst nicht mit Don Camillo und dann auch noch zunächst Russisch.
Der Abschied von Moskau ist auch ein gefühlter Abschied von den beiden inzwischen liebgewonnenen Rackern. Zumal es jetzt dort auch eine Art Ableger der beiden gibt.
Ein Fotograf (Gianni Garko), der am Ende noch die blonde Dolmetscherin Nadja (Graciella Granata, ein echter Künstlername! ) kriegt, hat ein kompromittierendes Foto von Don Camillo gemacht, als der gerade eine schöne Russin küsste und Hammer und Sichel in der Hand hielt. Aber das zieht Peppone erst am Schluss als fünftes As aus dem Ärmel, falls der ihn bei seiner Frau verpetzen sollte.
Es gibt einen gut ausbalancierten Schluss, wobei die Waagschalen der beiden Kampfhähne auf gleicher Höhe stehen. Don Camillo wird mit einer kirchlichen Delegation nach Amerika geschickt und Peppone – ohne Schnurrbart – in totaler Verkleidung ist mit von der Partie. So steht es 1:1. Der Titel verrät die Symbiose der beiden: Genosse Don Camillo und Hochwürden Peppone. Nochmals werden hier alle Register der Komödie gezogen. Ein schöner Abschluss.