Der unsichtbare Dritte

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Forumseintrag zu „Der unsichtbare Dritte“ von barry egan

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barry egan (19.02.2015 22:12) Bewertung
Hitchcock-Agentenfilm mit Patina
Der New Yorker „Mad Man“ Roger Thornhill (Cary Grant) wird mit dem mysteriösen US-Agenten George Kaplan verwechselt, von dem sich Phillip Vandamm (James Mason), der Chef eines Spionagerings, überwacht fühlt. Auf der Flucht vor Polizei und Vandamms Mitarbeitern begegnet Thornhill der attraktiven Eve (Eva Marie Saint).

Eine unterhaltsame Story an mondänen Schauplätzen, die aber keiner näheren Inspektion standhält, da hinten und vorne an jeder Ecke Logiklöcher klaffen. Lachhaft der Klappentext der „Süddeutsche Zeitung Cinemathek“-DVD, der „rasantes Tempo“ konstatiert. Das Gegenteil ist der Fall, der Film ist recht behäbig, wie es 1959 halt Usus war, und hätte ganz gut auch in 90 statt über 130 Minuten erzählt werden können. Nur ganz am Ende wird plötzlich gehudelt und die Geschichte auf die kürzestmögliche Art abgewickelt.
„North by Northwest“ ist eher eine spannende Agentenkomödie/-romanze als ein Hitchcock-Thriller und außerdem einer der besten klassischen James-Bond-Filme mit allen nötigen Zutaten, nur ohne James Bond halt, dafür mit einem eleganten Karrieremann in den besten Jahren (Grant wirkt jünger als seine 55 Jahre) auf ungewohntem Terrain. Die Dialoge sind gewitzt gedrechselt und etwa im Nachtzug nach Chicago voller zweideutiger Anspielungen. Interessant die Figur des Professors: ein erfahrener Geheimdienstler, der im Hintergrund die Fäden zieht. Er dürfte eine Inspiration für „Burn After Reading“ gewesen sein.
 
 

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