Der Goldene Kompass

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Forumseintrag zu „Der Goldene Kompass“ von Certa


Harry.Potter (11.04.2008 21:41)
Optisch toll, spannende Geschichte
Es wurde im Vorfeld zu dem Film sehr viel darüber diskutiert, was in der Kinoversion angesichts der Romanvorlage nicht alles fehlen würde. Ich für meinen Teil habe den Roman nicht gelesen, finde den Film aber als solchen betrachtet durchaus sehenswert. Die Geschichte ähnelt von ihrem Aufbau her zwar anderen Fantasygeschichten, die filmische Umsetzung von Chris Weitz hat jedoch genug Eyecatcher zu bieten, das sie niemals langweilig wird und überfrachtet die Handlung auch wieder nicht mit einem Übermaß an Kampfszenen. Im Original darf man sich zudem über die Stimme von Ian McKellen beim Eisbären freuen.
 
 
Certa (12.04.2008 14:46) Bewertung
Dennoch insgesamt aber mehr als bedenklich ....
Der Film ist für sich genommen sicherlich äußerlich in gewisser Weise (vor allem optisch) ansprechend. Allerdings gelingt es hier im Gegensatz zu anderen großen Fantasy-Literaturverfilmungen der jüngsten Vergangenheit (v.a. Herr der Ringe, Narnia, Harry Potter) nicht, den Zuseher durch einen Handlungsfaden zu fesseln, der eine geistige Tiefe aufweist und echte Identifikation ermöglicht. Und meines Erachtens kann dies bei "Der Goldene Kompass" auch gar nicht gelingen, da Philip Pullmans Buchgrundlage ganz im Gegensatz zu den anderen genannten Geschichten nicht nur jeglicher spirituellen Grundlage entbehrt sondern auch noch eine dem Fantasy-Genre zutiefst unwürdige materialistisch-atheistische Ideologie vertritt, in der (zudem in hasserfüllten Formulierungen) Religion und Religiosität ihre Existenzberechtigung (!) pauschal abgesprochen wird. Dieser essenzielle Zug in Pullmans Buch-Trilogie kommt in aller Deutlichkeit im 2. und 3. Band zutage, aber auch der 1.Band ist bereits deutlich davon durchsetzt. (Und zudem macht Pullmans Trilogie nur als Einheit betrachtet inhaltlich einen Sinn.) Pullmans ideologische Indoktrinierungsversuche (die - wie auf seiner Homepage u.a. nachzulesen - den Hauptantrieb für das Verfassen der Trilogie dargestellt haben) wiegen besonders schwer angesichts der Tatsache, dass Pullmans Trilogie als Jugendbuch konzipiert ist.
 
Certa (12.04.2008 14:46)
Dennoch insgesamt aber mehr als bedenklich ....
Der Film ist für sich genommen sicherlich äußerlich in gewisser Weise (vor allem optisch) ansprechend. Allerdings gelingt es hier im Gegensatz zu anderen großen Fantasy-Literaturverfilmungen der jüngsten Vergangenheit (v.a. Herr der Ringe, Narnia, Harry Potter) nicht, den Zuseher durch einen Handlungsfaden zu fesseln, der eine geistige Tiefe aufweist und echte Identifikation ermöglicht. Und meines Erachtens kann dies bei "Der Goldene Kompass" auch gar nicht gelingen, da Philip Pullmans Buchgrundlage ganz im Gegensatz zu den anderen genannten Geschichten nicht nur jeglicher spirituellen Grundlage entbehrt sondern auch noch eine dem Fantasy-Genre zutiefst unwürdige materialistisch-atheistische Ideologie vertritt, in der (zudem in hasserfüllten Formulierungen) Religion und Religiosität ihre Existenzberechtigung (!) pauschal abgesprochen wird. Dieser essenzielle Zug in Pullmans Buch-Trilogie kommt in aller Deutlichkeit im 2. und 3. Band zutage, aber auch der 1.Band ist bereits deutlich davon durchsetzt. (Und zudem macht Pullmans Trilogie nur als Einheit betrachtet inhaltlich einen Sinn.) Pullmans ideologische Indoktrinierungsversuche (die - wie auf seiner Homepage u.a. nachzulesen - den Hauptantrieb für das Verfassen der Trilogie dargestellt haben) wiegen besonders schwer angesichts der Tatsache, dass Pullmans Trilogie als Jugendbuch konzipiert ist.
 
Certa (12.04.2008 14:47) Bewertung
(Fortsetzung)
Der Film war und ist in gewisser Weise - gerade da er kurz vor Weihnachten in den Kinos anlief - freilich auch ein Propagandamittel für die Bücher. Wenn es bei der Verfilmung des ersten Teils nun einigermaßen gelungen ist, Pullmans Ideologie - um größere Breitenwirkung sicherzustellen - abzumildern, so tritt sie indirekt dennoch durch die Lektüre der Bücher klar zutage. Es macht daher bei tiefergehender Betrachtung weder inhaltlich noch in bezug auf die Wirkung einen Sinn, den Film getrennt von seiner literarischen Grundlage zu bewerten.
Zudem wird bei den beiden Fortsetzungsfilmen eine Elimination oder markante Abschwächung von Pullmans Ideologie aufgrund der Struktur der Buchvorlagen ohne völlige Veränderung der Handlung sicherlich nicht mehr gelingen. Was wird da auf uns zukommen ? Oder werden die anderen beiden Teile aufgrund der doch enttäuschenden Einnahmen durch den ersten Teil nun ohnehin nicht mehr gedreht, was wirklich kein Verlust wäre.

katmari (12.12.2007 15:06)
Für mich ist er toll und sehenswert
Auch wenn ich die Bücher nicht kenne, war ich dennoch vom Trailer begeistert und habe ihn mit 2 Freunden geschaut. Für mich war er spannend, hatte tolle Animationen und wir warten auf eine Fortsetzung. Jetzt im nachhinein habe ich viele negative Kritiken gehört und gelesen, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Man sollte Filme nicht auf ihre Romanvorlagen zu sehr fixieren und vergleichen. Ich bin jedenfalls begeistert. Das ist wohl Geschmackssache und man sollte ihn sich nicht voreingenommen anschauen. Für uns war es jedenfalls ein Erlebnis, das eine Fortsetzung verdient!!!
 
 
Certa (12.12.2007 18:34) Bewertung
OK
Trotz meines Total-Verrisses (siehe unten), zu dem ich auf intellektueller Ebene nach wie vor stehe, muss ich freilich folgendes zugeben: Der Film hat die Ideologie Pullmans zwar nicht eliminiert (wäre auch gar nicht möglich, ohne die Geschichte komplett zu ändern) aber so weit abgeschwächt gebracht, dass man sich bei der Filmbetrachtung, vor allem wenn man die Bücher nicht kennt und deren Formulierungen nicht mitdenkt, nicht unbedingt daran stoßen muss. Und er hat tatsächlich tolle Animationen und gutes Schauspiel zu bieten. Ich denke, es ist möglich und in Ordnung, die Geschichte auf dieser Ebene zu mögen. Dass dieser Film dennoch freilich keine ganzheitlich-geistige Fundierung wie etwa Narnia, Herr der Ringe, ja auch Harry Potter bieten kann, muss dann in diesem Fall nicht so sehr stören. Natürlich aber wäre es anders schöner - gerade bei einem "Weihnachts-Familien-Fantasyfilm" -, aber dann hätte man nicht Pullmans Geschichte als Grundlage wählen dürfen.

Certa (09.12.2007 01:58) Bewertung
Innovation: Der atheistische Weihnachts-Familien-Fantasyfilm
Pullmans atheistisch-materialistische, ideologische Indoktrinierungsversuche, die seine Romantrilogie so abstoßend machen, wurden im Film wie angekündigt entsprechend entschärft, um daraus eine breitenwirksame Geschichte machen zu können, die Geld einbringt. Freilich ist es ziemlich egal, ob die von Pullman pauschal verachtete und gehasste Kirche, Religion und Spiritualität beim Namen genannt, oder dafür lediglich die scheinbar verschleiernde Bezeichnung "Magisterium" gewählt wird. Die Geschichte wird dadurch nicht besser, denn eine auf einem pubertären atheistisch-materialistischen Pullman-Weltbild grundierte Vorlage kann niemals zu einer Geschichte werden, mit der Geist und Seele mitgehen können. Schade, dass das Kino dieses Jahr keinen "Weihnachts-Fantasyfilm" zu bieten hat, der diese Bezeichnung verdient und uns stattdessen mit der - notgedrungen entschärften aber deshalb nicht minder substanzlosen - Adaption des Werkes eines atheistischen Autors beglücken will. Wenn's nicht traurig wäre, müsste man darüber lachen.
 
 

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