Der Name der Rose

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Forumseintrag zu „Der Name der Rose“ von 8martin


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8martin (19.12.2011 18:08) Bewertung
007 als Mönch
Von Anfang bis Ende ist dieser Film optisch ein Hochgenuss. Der spannendste Krimi des Mittelalters: prall, schockierend, ergreifend. Dabei prominent besetzt. Vor allem der Mönch William-007-von-Baskerville besitzt detektivische Qualitäten. Seine entwaffnende Logik ist umwerfend, seine Gespräche mit seinem Novizen Adson, dem damals noch unbekannten, blutjungen Christian Slater, sind voller Komik. Bis in kleinste Nebenrollen sehen wir hervorragende Darsteller. Äußerst beeindruckend Maske und Spiel von Ron Perlman oder Helmut Qualtinger. Und nicht zu vergessen das junge, ’namenlose’ Mädchen (Valentina Vargas), die einzige Rose in dieser Männerwelt, die Novize Adson pflücken darf. Seltsam, dass man ihm kurz zuvor weiß machen wollte ’Bitterer als der Tod ist die Frau’.’ Kleine, sonderbare Requisiten wie die Handbrille sind bedeutsam in einem Panoptikum skurriler Mönchstypen.
Besonders gelungen ist die Verbindung einer Mordserie in einem Kloster mit der handfesten Kontroverse zwischen Ketzerei und Inquisition. Was bei Umberto Eco breit ausgewalzt wird, wird hier spielerisch in spannungsgeladene Action umgesetzt: u.a. z.B. die Leibfeindlichkeit, die Frauenfeindlichkeit und die Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche im Mittelalter. Ist das heute anders? Bezeichnenderweise handelt das verbotene Buch vom Lachen!
Genial auch der Schluss: zunächst schockierend, dann ein Grund für zufriedenes Schmunzeln. Rosen gibt’s!?
 
 

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