Forumseintrag zu „Seven Veils“ von chrosTV

Atom Egoyan kennt man für provokative Stoffe, die unbequeme Abgründen nicht scheuen. Mit „Seven Veils“ bleibt das armenisch-amerikanische Enfant terrible (bekannt durch „Das süße Jenseits“) seinem Ruf gerecht. Im Mittelpunkt steht eine Richard-Strauss-Oper im Mittelpunkt, die neu interpretiert werden soll. Amanda Seyfried überzeugt in der Hauptrolle als Theaterregisseurin Jeanine, die das unvollendete Lebenswerk ihres verstorbenen Mentors vollenden möchte. Doch die Grenzen zwischen Kunst und persönlicher Geschichte verschwimmen, als verdrängte Ereignisse aus ihrer Vergangenheit wieder ans Licht kommen und unbewusst Teil ihrer Inszenierung werden.

Egoyan zeichnet mit „Seven Veils“ ein vielschichtiges Psychogramm, das sich mit Themen wie Traumaaufarbeitung, unerfüllter Liebe und den Nachwirkungen der #metoo-Debatte auseinandersetzt. Der Film fasziniert durch seine tiefschürfende Auseinandersetzung mit persönlichem Schmerz und gesellschaftlichen Spannungen und bleibt lange nach dem Abspann im Gedächtnis. Intensive Arthouse-Kost.