Das Leben der Anderen

Bewertung durch Harry.Potter  100% 
Durchschnittliche Bewertung 80%
Anzahl der Bewertungen 42

Forumseintrag zu „Das Leben der Anderen“ von Harry.Potter


wHisP3r (22.04.2007 18:19)
Die gebogene Wahrheit
Zum Film „Das Leben der anderen“
Ein Bericht in eigener Sache
Lesenswertes unter www.mfs-insider.de

Hier mal noch interessantes zum lesen, damit dieser Film vielleicht doch noch seine wahre Berechtigung erhält. Ich beschönige nix und hab mit den Herren dort auch nix am Hut.

Aber vielleicht lohnt sich der Blick auch mal über den Tellerrand hinaus. Die Medallie hat immer zwei Seiten.

Der Film ist gut recherchiert, fachkundig beraten und scheinbar auch recht der Wahrheit entsprechend. Aber trotzdem stimmen hier einige Dinge nicht so.

Es ist nicht alles Gold, was (Oskar mässig) glänzt!

Ein Grund zum Nachdenken aber allemal.
 
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Harry.Potter (23.04.2007 12:19) Bewertung
Blattgold
Ohne auf den konkreten Bezug zu diesem Film einzugehen, stimme ich Dir zu, dass natürlich nicht alles Gold ist, "was (Oskar mässig) glänzt". Die meisten der zuletzt als beste Filme ausgezeichneten Streifen hatten, wenn es sich um historische Themen handelte, irgendwo eine Schlagseite bzw. ihre historischen Lücken. Der Oscar, das darf man nie vergessen, ist die wichtigste Auszeichnung einer letzten Endes doch kommerziellen, westeuropäischen Filmindustrie.

Ich denke in dem Zusammenhang, dass es zu unterscheiden gilt zwischen einer hochwertigen Dokumentation (z.B. BBC, Phoenix, Arte, ORF ...) und einem Spielfilm mit historischem Hintergrund. Ein Spielfilm funktioniert anders als eine Dokumentation, denn er braucht immer auch Identifikationsfiguren in seiner Geschichte. So werden Charaktere in einem Spielfilm (auch wenn es historische Figuren sind) immer ein wenig vereinfacht bzw. ihre komplexe Persönlichkeit auf ein dramaturgisches Maß herunter gebrochen und ein Aspekt (von vielen!) wird zum Thema des Filmes.

"Das Leben der Anderen" ist und bleibt für mich einer der besten Filme zu einem historischen Thema, weil er, bei allen dramaturgischen Zugeständnissen, insgesamt eine sehr ausgewogene und differenzierte und damit für mich glaubwürdige Sicht der Ereignisse schildert. Er bewegt, weil er ein ruhiger Film ist, er geht unter die Haut und regt zum weiteren Nachdenken (und sicher auch zur Recherche ?!) an.

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Harry.Potter (24.08.2006 00:00) Bewertung
Stiller, bewegender Film mit Tiefgang und Nachwirkung
Man muss sich nur lange genug gedulden, dann passieren auch noch gute Dinge. Zum Beispiel, dass man einen wirklich außergewöhnlich guten Film zu sehen bekommt, so einen wie diesen. Ein ernstes Thema, ein Teil der Deutschen Vergangenheit, die noch gar nicht so lange her ist wie uns vorkommt. Ulricht Mühe brilliert als gefühlskalter Stasi-Abhörspezialist, der im Zuge der Ermittlungen in den Konflikt zu seinem Auftrag gerät und einem Künstlerpaar (famos Martina Gedeck und Sebastian Koch) hilft um den Preis seiner eigenen Karriere.

Regisseur von Donnersmarck inszeniert die Geschichte emotional dicht, bedrückend, beklemmend, nachdenklich machend, aber niemals theatralisch. Ein spannender Film über eine Zeit, in der ich mir niemals vorstellen könnte, leben zu können und über die Europa gar nicht genug dankbar sein kann, sie hinter sich gelassen zu haben. Mehr als nur ein weiterer Vergangenheitsfilm, sondern ein souveräner Beweis für die neue Stärke des Deutschen Films, unter der Oberfläche von eiskalter Emotionslosigkeit leidenschaftlich, berührend und überzeugend.

Empfehlenswert!
 
 

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