Forumseintrag zu „Drei Tage und ein Leben“ von 8martin

Remi und Antoine spielen im Wald, Remi (6) verschwindet auf nimmer Wiedersehen und eine Sturmflut überschwemmt das Dörfchen. Nur sein Freund Antoine und die Zuschauer haben alles gesehen. Aber Antoine schweigt. Es war ein Unfall, der das Gewissen von Antoine (Pablo Pauly) schwer belastet. Eine Aktion Lawine wird losgetreten…ohne Ergebnis!
Jahre später kehrt Antoine als approbierter Arzt in sein Heimatdorf zurück. Regisseur Boukhrief macht daraus eine Sozialstudie. Es kursierten Gerüchte und Verdächtigungen, denn manch einer hat eine Leiche im Keller. Fremdenfeindlichkeit wird deutlich. Remis Leiche wird gefunden. Jeder geht mit dem Leid anders um. Antoine besucht seine Mutter Blanche (Sandrine Bonnaire). Sie ist Polin. Der Dorfarzt Dieulafoy (Philippe Torreton) hat den Unfall auch gesehen. Er macht Antoine klar, dass er sich seiner Verantwortung stellen muss und bietet ihm seine Landarztpraxis an, weil er in den Ruhestand gehen will. Als Antoine mit seiner Jugendfreundin Émilie ein Kind ansetzt, und seine DNA wegen der Vaterschaft amtlich wird, scheint die Sachlage für alle klar. Doch Antoine heiratet die Mutter seines Kindes und kauft die Praxis des Landarztes als Schweigegeld. Am Ende sitzen alle Beteiligte bei einem Abendessen zusammen. Auch die Eltern von Remi. Blanche trifft ihren Mann, Antoines Vater. Alles wird gut und unter den Teppich gekehrt. Zu den anderen Leichen. Die Kamera hat uns alles genau berichtet und zieht sich nun wissentlich zurück… Den Zuschauern ergeht es wie Antoine: allein gelassen mit Schuld und Verantwortung. Stoff für Diskussionen.