Three Thousand Years of Longing

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Forumseintrag zu „Three Thousand Years of Longing“ von LeanderCaine


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LeanderCaine (23.05.2022 23:34) Bewertung
George Millers „Wishmaster“
Exklusiv für Uncut aus Cannes 2022
2015 durfte George Miller mit „Mad Max: Fury Road“ das Cannes-Filmfestival eröffnen. Der Film war so gut, dass sogar die kritische Presse sich seinerzeit gewünscht hätte, dass das revolutionäre Action-Abenteuer im Wettbewerb gelaufen wäre. Diese Angst ist bei seinem aktuellen Film „Three Thousand Years of Longing“ nicht gegeben. Zu unentschlossen und einfach unglaubwürdig wirkt die Geschichte einer Akademikerin, die selbst Geschichten schreibt und erzählt, mit einem Geist in der Flasche.

Tilda Swinton als Alithea Binnie findet auf dem bekannten Istanbuler Markt eine kleine Flasche. Beim Reinigen im Badezimmer des Hotels befreit sie einen Dschinn, der ihr drei Wünsche anbietet, um wieder frei zu sein. Idris Elba erinnert unfreiwillig an Will Smith, da beide Dschinns in blauer Farbe ihren großen Auftritt haben. Oder spielt mir die Erinnerung hier einen Streich? Die angeblich zufriedene Single-Lady lehnt die verlockenden Angebote ab, da sie als Expertin weiß, dass es nach der Erfüllung dieser Wünsche für die zu Beglückende nie gut ausgeht. Daraufhin beginnen die starken Teile des Films, die 3.000 Jahre in die Vergangenheit geht und bis zur Gegenwart drei Geschichten über Sehnsüchte und unerfüllte Wünsche erzählt. Obwohl auch hier die Computeranimationen und CGI klar zu erkennen sind, unterhalten diese Kurzgeschichten blendend. Problematisch wirken die kammerspielartigen Szenen im Hotel und die relativ kurze und einfach unglaubwürdige Liebesgeschichte.

Als sehr positiv habe ich die Laufzeit des Films mit 1 Stunde und 48 Minuten empfunden. Da hat der begnadete Regisseur wohl selbst nicht mehr genau gewusst auf welche Aspekte der Story er sich konzentrieren soll und er hat versucht von allem ein bisschen was reinzubringen. Dieses Mal hat das nicht funktioniert. Mit „Furiosa“ sollte diese Frage aber kein Thema sein. Vielleicht klappt es ja in der Zukunft dann wieder mit der Ehre des Eröffnungsfilms der Filmfestspiele von Cannes, dieses Mal im Wettbewerb!
 
 

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