Der ewige Gärtner

Bewertung durch Gaps of Misery  100% 
Durchschnittliche Bewertung 74%
Anzahl der Bewertungen 43

Forumseintrag zu „Der ewige Gärtner“ von Gaps of Misery


Gaps of Misery (15.02.2006 20:58) Bewertung
... so harmlos wie eine Urlaubspostkarte
... und wir alle erkennen uns in ihr wieder.

Nein, Pharmazeutik ist nicht grundgenerell etwas schlecht, aber ja, was manche großen Firmen in (armen) Ländern aufführen, ist unvorstellbar.
John Le Carré (Buchvorlage) war selbst bei der britischen Botschaft. Nein, auch nicht alle Botschafter sind "böse", aber ja, Diplomaten leben inmitten von Reichtum und bewachten Anwesen, während im Haus nebenan wieder einmal "irgendeiner gerade von einer Bande erschossen wird". Es hat mich ordentlich schockiert, als ich kurz nach dem Film eben diese Worte in einem Mail befreundeter, sehr netter Diplomaten gelesen habe.
Diplomaten leben in ihrer künstlich geschaffenen, heilen Welt inmitten einer in Wahrheit kaputten Welt. Und Tessa (wunderbar: Rachel Weisz - ungeschminkt, teils hochschwanger und einfach verblüffend normal und daher beeindruckend) ist absolut keine perfekte Diplomatengattin.

Abgesehen von den einzigartigen Schnitten (Variation von Semidokumentation und ungekünstelten Bildern, die perfekt zusammenpassen) sei die mehr als passende, afrikanische Filmmusik hervorzuheben, die einen auch noch im Abspann betroffen über das eben Gesehene sitzen lässt. Und natürlich ein grandioser Ralph Fiennes, der scheinbar mühelos den zunehmenden psychischen Verfall seines Justin Quayles darstellt.

John Le Carré selbst sagt über seine Geschichte: "Im Vergleich zur Realität des pharmazeutischen Dschungels ist sie so harmlos wie eine Urlaubspostkarte".
 
 

zum gesamten Filmforum von „Der ewige Gärtner“
zurück zur Userseite von Gaps of Misery