Ein Bulle sieht rot

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Forumseintrag zu „Ein Bulle sieht rot“ von 8martin

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8martin (27.11.2021 12:32) Bewertung
Ein Flic
Der deutsche Titel lehnt sich an den mit Charles Bronson an, obwohl es hier der Inspektor Favenin (Michel Bouquet) ist, der ausrastet und zum Rachengel wird. Unter den vielen Prominenten ist er die einzige Fehlbesetzung. Der Zuschauer fragt sich, wie ein Darsteller so berühmt werden konnte, der von Haus aus eigentlich mit zwei Handicaps belastet ist: eine Gesichtslähmung und einen Gang hat von der Marke ‘Ich hab gerade einen Spazierstock verschluckt‘. So marschiert er unangefochten durch die Szenen, stets adrett gekleidet und ungerührt, von der Tatsache, ob ihm ein Ganove einen Revolver unter die Nase hält; wobei das darstellerische Umfeld die Kastanien aus dem Feuer holt. Favenins Freund Inspektor Barnero (Bernard Fresson) wird ermordet. Die Polizei sowie Freund und Feind der Unterwelt bekämpfen sich daraufhin gegenseitig. Der killende Inspektor Favenin übertrifft sie aber alle. Das traut man diesem geschniegelten Flic so gar nicht zu. Unempfindlich für weibliche Reize kann ihn auch Hélène (Leinwandikone Francoise Fabian) nicht umstimmen. Diverse Ganoven bleiben auf der Strecke: Théo Sarapo, Viletti, Dan Rover sowie Rufus. Sogar der Polizeichef (Vielseitigkeitstalent Adolfo Celi) ist möglicherweise korrupt. In den Dialogen ist herauszuhören, dass Favenin seine Entlassung einreicht und gegen sich selbst ermitteln will – privat natürlich. So tut er seine Pflicht, von der er weiß, sie ist nicht edel aber blutig. Nachdem der verblüffte Zuschauer das Ende staunend überstanden hat, geht Favenin einfach. Wir auch!
 
 

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