Der durch die Wand geht

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Forumseintrag zu „Der durch die Wand geht“ von 8martin

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8martin (12.04.2021 13:11) Bewertung
Der brave Mauergauner
Netter, kleiner Film, bei dem der Titel das Programm ist. Émile (Denis Podalydès) hat diese seltene Fähigkeit. Er macht das Beste draus: klaut und beobachtet die Nachbarn und wenn ihn die Polizei verhaftet, verduftet er wie es ihm der Filmtitel gestattet. In der Liebe ist der linkische Versicherungsvertreter zu unbedarft, als dass er bemerken könnte, dass ihn Ariane (Marie Dompnier) anhimmelt. Regisseur Desarte lässt sich einige lustige Gags einfallen. Manche sind dem rosaroten Panther nachempfunden, wenn er seinen Chef in den Wahnsinn treibt. Meistens bewahrheitet sich der Titel. So versinkt er in den Tasten des Klaviers Ist Émile endlich mit Ariane im Bett, wird es für ihn ein Problem, dass er alles durchdringt, was vor ihm oder unter ihm liegt. So fällt er einfach durch sie hindurch. Ariane versteht das. Sie ist von Haus aus eine Zauberin.
Keine Schenkelklopfer oder Brüller, allenfalls Schmunzler. Der Hauptdarsteller ist gut gecastet. Sein unbedarfter Gesichtsausdruck genügt hier völlig. Das Ende ist wie der ganze Film: keine Vollblutkomödie, kein Tiefgang. Selbst der Hauch von Tragik wie Mutters Tod berührt keinen und wenn er mit dem geklauten Geld um sich wirft, freut sich niemand. Komik und Tragik bleiben an der Oberfläche. So ist auch der Schluss halbherzig: halb steckt er in der Wand, halb ist er draußen.
 
 

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