Sabrina

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Forumseintrag zu „Sabrina“ von 8martin

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8martin (02.12.2020 14:01) Bewertung
Sabrina und die Larrabees
Bei aller Schwäche der Vorhersehbarkeit ist es hier in den 50er Jahren Billy Wilder wieder einmal gelungen aus einer Allerweltsstory einen äußerst unterhaltsamen Liebesfilm zu machen, dem man das nette Happy End nachsieht, weil man dem Charme der Darsteller – vor allem dem der Titelheldin Audrey Hepburn – nicht widerstehen kann.
Die Tochter des Chauffeurs Fairchild (John Williams) macht eine cinderellamäßige Karriere. Von Kindheit an hatte sie für David Larrabee (William Holden) geschwärmt, ein reicher Sohn eines noch reicheren Industriemagnaten. Er ist ein lockerer Playboy, der eine arrangierte Hochzeit mit Elizabeth (Martha Hyer) eingehen soll und bisher Sabrina wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Wie er seine Pluspunkte zugunsten des geschäftstüchtigen, aber auch recht netten Bruders Linus Larrabee (Humphrey Bogart) verspielt, wird in humoriger Art und Weise geschildert. Die Wirkung ist doppelt so groß, weil sowohl William Holden als auch Humphrey Bogart an sich für sie ganz untypisch agieren müssen.
Sprühender Esprit vergoldet die Dialoge (‘Sabrina finden Sie als Name seltsam?! Wie würden sie als Autohersteller denn ihre Tochter nennen? Etwa Mercedes?‘)
Die Komik stützt sich auf echt wildereske Gags: z.B. setzt sich David in die Sektgläser in seiner Tasche. Nachdem die Splitter aus seinem Allerwertesten pinzettenmäßig entfernt wurden, konstruiert er eine Hängematte mit unberührtem Freiraum für die infizierte Stelle am Gesäß. Und wenn Linus und Sabrina endlich ihre Liebe erkennen - die ja nicht sein darf – vergießt sie ein paar Tränchen zum Steine erweichen. Die Zuschauer bekommen endlich, worauf sie so lange warten mussten. Und wenn der Stewart an Bord abtritt, hängt ihm Linus seinen Stockschirm hinterrücks in den Gürtel, nachdem ihm Sabrina vorher gesagt hat, man trägt keinen Schirm. Von A bis Z ein zeitloses Feel-Good Movie.
Der Genuss wird durch den Evergreen La vie en rose abgerundet, den schon Piaf, Armstrong und Ella in den musikalischen Olymp gesungen haben.
 
 

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