Jamils Schwester

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Forumseintrag zu „Jamils Schwester“ von 8martin

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8martin (05.11.2020 11:44) Bewertung
Schwesterchen Oksana
Der kleine Jamil (Arslan Krymtschurin) lebt 1945 in einem baschkirischen Dorf am Ural und wartet auf die Heimkehr seines Vaters, der im Krieg ist. Wir sind in Baschkortostan. Behütet und umsorgt von Mutter Kunbike, Großmutter, Onkel und Tante. Eines Tages bringt Kunbike die kleine Oksana (Marta Timofejewa) mit nach Hause. Jamil kümmert sich um das stumme Mädchen wie um eine Schwester. Wunderbare Landschaftsaufnahmen begleiten den Einblick ins soziale Leben des Dorfes. Eines Tages wollen Jamil und sein Freund an die Front um die Faschisten – wie sie sagen – zu verhauen. Sie werden zurückgebracht. Die Großmutter erzählt Märchen u.a. eins von den roten Schuhen. Und am Ende der Geschichte stehen zwei Paar rote Schuhe auf dem Tisch. Je eins für Jamil und eins für Oksana. Als die Rotzbubenbande vom anderen Teil des Dorfes Oksana Schuh zum Spielball machen, wirft ihn der Anführer in den Fluss. Jamil rettet unter Einsatz seines Lebens das gute Stück und bringt es zur überglücklichen kleinen Schwester.
Am Ende wird‘s pathetisch und tränenreich. Natürlich feiert das ganze Dorf ausgiebig den Sieg über die Faschisten mit bunten Kostümen und viel Folklore und dann kommen zum guten Schluss die Heimkehrer. Es bleibt ein Geheimnis, wer da kommt; ob es Jamils Vater oder Onkel ist, ob Oksanas Vater oder Onkel. Wir erinnern uns an ein paar kyrillische Worte, die ein Rotarmist an die Wand der Kate gekritzelt hatte. Es gab keine Übersetzung. Einer sagt einmal, es hätte geheißen ‘Deine Tochter lebt‘ Kann Oksana sein. Bleibt alles etwas kryptisch und ertrinkt in der Tränenflut. Oder ergeht es dem Zuschauer so wie den Darstellern vor lauter Rührung über die Wiedersehensfreude ist jedem das Wasser in die Augen geschossen. Aber schö war’s scho das Märchen für Klein und Groß.
 
 

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