Das Fieber

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Forumseintrag zu „Das Fieber“ von r2pi

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r2pi (04.10.2020 21:56) Bewertung
bittere medizin
in drei tagen bist du tot: das ist bittere realität für viele, die sich in sub-sahara-regionen mit dem malaria-erreger infizieren, alle 60 sekunden stirbt ein kind (durch den corona-lockdown auch mal doppelt so viele). abholzung und von den kolonialherren eingeführte landwirtschaft begünstigen die ausbreitung der malaria: die reisfelder sind ideale brutstätten für die plasmodium-verseuchten stechmücken, die arbeiter auf den zuckerrohrplantagen willkommene opfer. die spitäler sind überfüllt, die ärzte überfordert, und wer sich infiziert, hat meistens ohnehin kein geld für medizin. gelder für aufklärungskampagnen werden gestrichen – also was tun?

eine "traditionelle bäuerin", wie sie sich stolz selbst bezeichnet, kräuterexpertin und aufklärerin, setzt auf die traditionelle afrikanische medizin, die seit 2000 jahren bereits die malaria mit artemisia-tee, einem bitteren gesöff, und zitronengras vorbeugt und bekämpft; doch die WHO lehnt diese leistbare alternative wegen mangelnder dosierbarkeit und reinheit ab und setzt stattdessen auf impfungen (mit einem wirkungsgrad von nur 30%) und standardisierte importierte präparate – gegen die die erreger leider bereits resistenzen entwickeln; weiters low-tech-parasitenbekämpfung, die lokal hergestellt werden könnte – aber derzeit noch teuer aus den USA eingeführt werden muss. und was immer verschenkt oder gefördert wird: immer fließt geld zurück ins system...

fazit: die welt steht still – das sterben geht weiter... nein, mit unserem luxus-killer corona hat der film nix zu tun, auch die auswirkungen des weltweiten lockdowns werden hier nicht verhandelt; auf der anklagebank sind koloniales terraforming, die westliche medizin, pharmakonzerne, die ihre lukrative einnahmequelle nicht versiegen lassen wollen, und so genannte philanthropen, die mit ihren danaergeschenken wie insektizidverseuchten moskitonetzen (die hierorts verboten wären) wieder einmal die unterentwickelten afrikaner retten wollen. kurz gesagt: die üblichen verdächtigen… die forderung des films: lasst die betroffenen ihre probleme selbst lösen, anstatt sie zu bevormunden und zu behindern!

kann man sich ansehen – sollte man sogar!
 
 

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