David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück

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Forumseintrag zu „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ von 8martin

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8martin (26.12.2022 15:58) Bewertung
Die persönliche Geschichte des David Copperfield
Unter den gefühlten hundert Verfilmungen des Stoffs von Charles Dickens fällt diese etwas aus dem Rahmen. Zunächst fällt die Muli Kulti Besetzung auf, angeführt von der Titelfigur Dev-SlumdogMillionär-Patel. Ein märchenhaftes Ambiente verschleiert die Realität, die Dickens vorgeschwebt hatte. Lediglich das Elternhaus des kleinen David und seine Arbeit am Flaschenverkorker wirken authentisch. Außerdem überraschen die surrealistischen Einspielungen wie die große Hand, die in eine Puppenstube nach den Figuren greift. Die Albernheiten der Personen sollen wohl das frühe 19. Jahrhundert reflektieren. Da fehlen einprägsame Charaktere. Alles verläuft zu glatt. Selbst der unterwürfige Diener Uriah Heep (Ben Whishaw), dessen Name schon für Popgruppen herhalten musste, kommt ungewöhnlich unscheinbar daher. Und wenn sich David als reifer Mann selbst als Bub beobachtet, kann er sich am Ende selbst gegenüberstehen.
Die Auswechselung von Davids Herzensdamen ist allerdings etwas verwirrend, das Ergebnis erstaunlich (inklusive Baby!?). Da werfen Agnes (Rosalind Eleazar), sowie Jane (Gwendoline Christie) ihre Hüte in den Ring. Ergebnis Überraschung!
Doch den Vogel schießt der deutsche Titel ab, was wohl der leichteren Unterscheidbarkeit dienen sollte. In der Essenz aber voll ins Nirgendwo deutet. Es ist ein Aufsteiger Komödie als Road Movie getarnt. Er sagt von sich ‘Ich bin wie ein Eimer in einem menschlichen Brunnen.‘ Ob Dickens das genauso sieht?
 
 

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