this land is trumpland oder: one nation – devided
"das ist nicht mehr mein land", und: "ich wandere jetzt aus, nach kanada" – an diese und schlimmere aussagen werden sich noch einige beobachter der US-polit- und celebrity-szene erinnern; manche vielleicht auch an den shitstorm, den sich susan sarandon (inklusive morddrohungen) eingehandelt hat, als sie, emanzipierte frau und glühende bernie-sanders-anhängerin, sich außerstande erklärt hat hillary zu wählen. was ist da also passiert – in den jahren zwischen sarah palin, acht jahren obama-regentschaft und clintons "basket of deplorables"-sager?
susanne brandstätter, geboren und aufgewachsen in einer famile progressiver demokraten in los angeles, seit 1975 in österreich als lehrerin, regisseurin und produzentin tätig, versteht ihr land, ihr zutiefst gespaltenes land, selber nimmer, macht sich im swing-state ohio auf die suche nach antworten: am tag der angelobung, 100 tage danach und bei den midterm-elections – ausgerechnet bei diesem "haufen erbärmlicher" trump-wähler – und lässt sie reden: über ihre probleme, ihre ängste, ihre hoffnungen… und findet dabei heraus, dass in diesem haufen erbärmlicher so mancher lebenslange demokrat für trump gestimmt hat.
"hör zu, diskutiere nicht" – das ist brandstätters devise, ihr zugang von empathie geprägt, aber auch von tiefstem unverständnis: "weshalb beharren menschen auf ihren politischen (und sonstigen) meinungen, auch wenn sie sich dabei selbst täuschen?" diese frage sollte sich die filmemacherin allerdings auch selbst stellen; "woher weiß ich, wer die wahrheit sagt?" – auch hier findet brandstätter keine antwort. nun, da hülfe vielleicht ein journalistischer faktencheck weiter, unparteiisch und ohne ideologischen eifer... doch den muss man anderswo suchen.
fazit: wer einmal über den tellerrand hinausschauen möchte und das noch nie vorher getan hat, ist hiermit womöglich gut bedient; wer sich aber tiefer gehende analysen oder gar ein stimmungsbarometer für die anstehende präsidentschaftswahl erwartet, hofft vergebens.
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