Kursk

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Forumseintrag zu „Kursk“ von 8martin

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8martin (19.04.2021 12:46) Bewertung
Tragödie des Kalten Krieges
Ein hochrangig besetzter Film, der die Ereignisse um den Untergang des Atom-U-Boots Kursk K-141 aus dem Jahr 2000 schildert. Die klaustrophobische Enge im in einem Unterseeboot ist nicht jedermanns Sache. Hier wird die Crew bis an ihre physischen Grenzen getrieben. Sie werden von Explosionen, von Wasser und Kälte bedroht und überleben nicht, weil die russische Admiralität nicht nur keine Rettung zur Bergung leisten kann, sondern weil sie auch die angebotene Amerikanische Hilfe ablehnt.
Der Überlebenskampf der Crew wird mit dem Privatleben einzelner kontrastiert, allen voran Matthias Schoenaerts, Lea Seydoux und ihr kleiner Sohn Misha.
Was im Innern des russischen U-Boots abläuft, sieht sehr professionell aus. An Land tobt ein typischer Kampf des Kalten Krieges. Alle offiziellen Informationsluken sind fest geschlossen, allenfalls verlauten Fake News. Die reichen vom Rammen eines ausländischen U-Bootes bis zu einem kleinen technischen Fehler. Aber es gibt auch persönlich gute Beziehungen zwischen Commodore Russell (Colin Firth) und seinem russischen Kollegen Admiral Grudzinsky (Peter Simonischek). Russell wird die Erlaubnis erst erteilt als es zu spät ist. Hier gibt Admiral Petrenko († Max von Sydow in seiner letzten Rolle) den stalinistischen Betonkopf, der sich selbst die Teppichkante hochhält, um die Wahrheit drunter zu kehren. Ebenso wichtig ist der hier erstmals dokumentierte Mut der Frauen der Matrosen, öffentlich die Leitung der Unwahrheit zu zeihen. Kurz und schmerzlos wird hier die Beinlänge der Lüge dargelegt,
Ein sehr emotionaler Schluss mit einer Gedenkfeier, in der der kleine Misha Admiral Petrenko den Handschlag verweigert. Recht spannend, menschlich anrührend und wertvoll.
 
 

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