Nobadi

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Forumseintrag zu „Nobadi“ von auson

auson (17.10.2019 08:37) Bewertung
Nobadi zum Beispiel
Kein Wunder, dass Filme beim Publikum nicht ankommen, bei denen es sich fragt: Was soll das? Was will der damit? Zum Beispiel „Nobadi“ von Karl Markovics. Was immer er damit gewollt hat – mit dem Aneinanderhängen von Unwahrscheinlichkeiten (die widerliche Ausbeutung des hungrigen Flüchtlings, und dann dessen bemühte Versorgung; der so leicht wie unnötig begangene Mord an der Tierärztin, und dann die lächerlich misslungene Beinamputation) und mit deren Anbindung an Aktualitäten, zum Beispiel die Nazis und Afghanistan - die Frage, was das soll, lässt selbst Kritiker vom Fach nach Vermutungen greifen.
Ja, die Originalnazis werden bald ausgestorben sein, aber ihre Mentalität lebt, und zu der fügt sich wie von selbst, was sie zwar nicht erst erfinden mussten, die Ausbeuterhaltung und der Machbarkeitsglaube.
Ja, der von Außen nach Afghanistan gebrachte Unfrieden kann nicht enden, so lang außerhalb wie innerhalb damit Einfluss und Gewinn erzielt wird, und Menschen, die an beidem nicht teilhaben, ihr Heil in der Flucht sehen.
Dass Nazis und Taliban sich wenig unterscheiden, dass die einen, wie die anderen Verbrecher gegen die Menschlichkeit sind, das wusste ich schon vorher.
Von den lobenswerten Schauspielern hatte es der Österreicher wohl beträchtlich schwerer, den (fast) ganz bösen Alten darzustellen, als der Afghane den (fast) ganz guten Jungen. Überzeugt, wie man so sagt, hat mich „Nobadi“ nur bis der Wurzelstock augegraben ist, „Atmen“ bis zum Ende!
Es bleiben ein paar zutiefst abstoßende Bilder hängen – ist das ein Verdienst? Ist das ein Grund einen Film zu machen? Ein Grund, ihn anzuschauen?
 
 

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