Serenade zu dritt

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Forumseintrag zu „Serenade zu dritt“ von 8martin

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8martin (26.08.2019 13:38) Bewertung
Flotter Dreier ohne Sex
Typischer Ernst Lubitsch-Film: flotte Dialoge, wenig Konkretes. Wir würden heute von einem Flotten Dreier reden, von einer Beziehung mit unsichtbarem Sex. Das konnte und durfte man 1933 nicht zeigen.
Tom (Fredric March) und George (Gary Cooper) sind zwei mittellose Künstler: Tom schreibt, George malt. Beide lieben Gilda (Miriam Hopkins). Sie treibt es abwechselnd mit beiden. Dabei hatte sie mal ein Gentleman-Agreement abgeschlossen, nichts miteinander anzufangen. Gildas Ausrede ‘Ich bin ja kein Gentleman‘.
Vieles von der Komik wirkt heute affig, vor allem das Finale: das ist schlechte Zirkusclownerie.
So scheint es eine Ode an die Flatterhaftigkeit der Frauen zu sein, deren Liebe keinen Bestand hat und die keinen Plan haben.
Andererseits könnten die drei auch schon die freie Liebe der Hippies vorweggenommen haben, obwohl sie fast immer Frack oder Smoking tragen.
Miriam Hopkins war so etwas wie eine Skandalnudel im Hollywood der 30er Jahre. Gary Cooper fühlt sich in der Rolle echt unwohl. Im Wilden Westen ging es ihm offensichtlich besser. Man kann sich nur schwerlich des Eindrucks erwehren, wenn Gary komisch wirken soll, z. B. wenn er einen Betrunkenen darstellen muss, macht er sich ungewollt zum Affen. Nur die Message ist provokativ (für 1933), der Plot totlangweilig. Und außerdem ist es ja auch nur erst ein Plan fürs Leben (Originaltitel!)
 
 

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